Star Trek Attack Wing – Xindi Weapon – Premium Game Piece

Das Xindi Waffenschiff, quasi der „Todesstern“ der Xindi, war das Gemeinschaftsprojekt aller verbliebener Xindi-Spezies und sollte genutzt werden, um die Erde, die Wiege der Föderation, in einem gewaltigen Erstschlag zu vernichten.

Im Rahmen des Temporal Cold War war dem Xindi Council glaubhaft gemacht worden, dass die Föderation, genauer die Menschen, für den Untergang der verbliebenen Xindi-Spezies verantwortlich sein würden und dass nur deren Vernichtung den eigenen Fortbestand sichern könnte.

Nachdem eine Testwaffe am Ende der zweiten Staffel von Star Trek Enterprise eine Spur der Verwüstung (im wahrsten Sinne des Wortes) über die Erde gezogen hatte, wurde die Enterprise ausgesandt, um Kontakt mit den Xindi aufzunehmen und einen Angriff auf die Erde zu verhindern. Mit allen dafür notwendigen Mitteln…

Anmerkung: Nicht unbedingt Star Trek von der typischen Sorte, aber meine Meinung zur Abhandlung der Geschichte in der dritten Staffel ist ja hinlänglich bekannt. Dennoch finde ich die Xindi interessant, nicht nur, aber auch in Star Trek Attack Wing (STAW). Die OP-Schiffe gefielen mir gut, die Fraktion machte – zumindest auf dem Papier – einen spielbaren und witzigen Eindruck. Ich hatte recht bald für den Weiterspielen-Blog alle Temporal-Cold-War-Preisschiff-Sets bekommen und besprochen und Gefallen gefunden an den Modellen und der Fraktion. Und da wollte ich dann irgendwie auch das große, besondere Schiff der Fraktion in der Flotte wissen.

Ziemlich genau vor einem Jahr, im Februar 2016, erreichte die Xindi Waffensphäre dann auch die Weiterspielen-Flotte. Zu diesem Zeitpunkt war sie das einzige Premium Game Piece der Sammlung, wenn man mal von der Dominion War Deep Space 9 Station absieht, die ich seit einer halben Ewigkeit einlagere.

Mittlerweile ist das Xindi Weapon Schiff nicht mehr alleine, aber es wird Zeit, sich auch diesem Set etwas genauer zu widmen. In diesem Sinne folgen zunächst einige Impressionen des (anfangs noch verpackten) Spielzeugs:

Links – noch in der Schachtel. Die Box ist deutlich kleiner als die der großen Borg Cubes. Auf dem rechten Bild habe ich mal eine Starter Set Galaxy Klasse vor die Schachtel gepackt, damit man ein Gefühl für die Größe des Sets bekommt.

Die Box ist – wie auch die von DS9 und die der Borg Cubes – mit Sichtfenstern versehen, die einen Einblick von oben und von vorne auf das Modell geben.
Das macht was her. Auf der Rückseite ist ein großer Teil des kompletten Kartensatzes zu erkennen.

Das Waffenschiff erschien parallel zu Welle 21, war aber in Deutschland ziemlich schlecht zu bekommen. Was voll schade ist, weil das Ding echt super aussieht.

Ich habe das Modell damals auf die schnelle nur mit zwei Schiffen aus der Ära auf die Matte setzen können. Macht schon was her, oder? Wobei das Design doch irgendwie näher am Death Star aus Star Wars dran ist, als dass es an eine Borg Sphäre erinnern würde. Das mag an diesem Ring liegen, der das Modell umfasst und der eine Emitteröffnung hat.

Der Inhalt des Sets:

Das Set selber liefert neben dem Modell, welches wie der Tactical Cube der Borg aus Welle 4 auf einer großen Base steht (und damit erst das zweite Schiff ist, was diese Basengröße in STAW nutzt) einen einzigen Token-Sheet und einen sehr kleinen Kartensatz. Das Modell ist sicher in einer Plastikhülle eingefasst, die ein Herumfahren des Modells in der Pappschachtel ziemlich unmöglich macht. Leider gilt das nicht auch für die Karten, so dass man da wie immer etwas Glück braucht, um einen komplett unverknickte / unverkratzten Satz zu bekommen. Sobald ich etwas Gelegenheit hatte, liefere ich Bilder des Modells im Einsatz nach, doch jetzt gehe ich erstmal auf die Karten ein.

Das Schiff:

Das Weapon Zero kostet grade mal 30 Punkte und hat die Spielwerte 6 / 0 / 8 / 0. Der Action Bar entspricht dem von Föderations-Schiffen (Evade, Target Lock, Scan und Battle Stations) und man darf stolze fünf Upgrades ausrüsten: dreimal Waffe und je einmal Crew und Tech.
Die generische Version (die generische Version? Echt, jetzt?) verzichtet auf einen Waffenslot und kann die Kampfstationen Aktion nicht einsetzen. Interessante Idee.

Wie zu erwarten, ist Weapon Zero nicht sehr beweglich, hat wenige grüne, einige weiße und sogar vier rote Manöver. Eines davon erlaubt es sogar, sich rückwärts zu bewegen. Eine Wendung ist stimmerigerweise nicht vorgesehen. Ansonsten entspricht das Manöverrad dem eines Xindi-Insectoid Raumschiffes.

Das Weapon Zero feuert mit der Primärwaffe in einen 90° Frontalfeuerwinkel.

Das Preisgefüge macht einen im ersten Moment natürlich etwas stutzig. 30 Punkte? Ja, genau. Und das obwohl das von der bei STAW etablierten Formel „Spielwerte x2 = Punktekosten“ abweicht, nach der normalerweise die Schiffspreise berechnet werden. 28 Punkte kostet nur die generische Version, die es aus irgendwelchen Gründen auch gibt. Die Spezialfähigkeit des benannten Schiffes war den Designern mithin zwei Punkte wert.

Die Spezialfähigkeit des Waffenschiffes erlaubt es, Verteidigungswürfel zu nutzen, obgleich der Agility-Wert „0“ ist. Und zwar darf der Xindi-Spieler für jedes gegen ihn erzielte Treffer / kritische Treffer-Resultat einen Ausweichwürfel nutzen. Macht man das, erhält das eigene Schiff einen Auxiliary Power Token (APT). Also einen insgesamt. Nicht einen pro Würfel. Das finde ich keinen schlechten Tausch!

Das Personal:

Ein wichtiger Xindi fehlte bisher in den OP-Preispacks. Degra. Der liegt dem Premium Game Piece bei. Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass zentrale Figuren der Serien und Filme in Verkaufs-Produkten eingeführt werden und nicht (auf dem Sekundärmarkt) „gewonnen“ werden müssen. Aber ihn gleich in das Premium Modell zu packen, welches ruck zuck vergriffen war… Auch nicht so doll.

Aber egal. Ich greife eh vor, da Degra zwar der Konstrukteur der Waffe war, aber nicht deren Captain. Diese Ehre ging ja an den Xindi-Reptillian Dolim. Gut, dass dieser dem Set als Captain Karte beiliegt. Degra ist folgerichtig nur eine Crew Karte.

Degra kostet vier Punkte, Dolim liegt bei fünf.

Letzterer darf ein Elite Talent ausrüsten und hat den mächtigen Captain Skill von 8.

Dolims Captainsfähigkeit spiegelt seinen aggressiven Charakter wider. Man darf mit ihm auf ein anderes Schiff in Reichweite 1-2 gehen, wenn es denn nicht getarnt und ohne Schilde ist und dort ein Crew mitglied „entsorgen“ (discard). Sein eigenes Schiff darf natürlich auch nicht getarnt oder von Schilden geschützt sein. Diese müsste man dann deaktivieren.

Das Ganze ist eine Aktion, die nicht die Karte kostet! Damit haben wir eine der seltenen Crew-Ganking-Karten, die mehrfach verwendbar sind. Um das aufzufangen (und um Dolims Abwesenheit während der Runde aus der Kommandostruktur abzubilden), sinkt der Captain Skill seines Schiffes in der Runde in der er diese Aktion einsetzt, auf „1“.

Dolim wird von einem generischen Xindi Captain und dem acht Punkte teurern Elite Talent Arming Sequence begleitet.

Mit diesem Talent darf er die Wucht eines Angriffes verstärken. Besagter Angriff muss mit der Primärbewaffnung oder unter Einsatz der Destructive Blast Sekundärwaffe (zu der gleich mehr) durchgeführt werden. Aktiviert man die Armierungssequenz per Aktion, platziert man einen Missions-Marker auf der Karte. In jeder nachfolgenden Aktivierungsphase wandert ein weiterer Marker auf die Karte, bis zur maximalen Anzahl von „3“. Feuert man dann, darf man die Karte ablegen und so viele zusätzliche Angriffswürfel verwenden, wie man Missions-Marker angespart hat.

Während die Armierungssequenz läuft, d.h. solange sich Missions-Marker auf der Karte befinden, darf das Waffenschiff (auf keinem anderen Schiff darf die Karte gespielt werden) keine Aktionen durchführen und nur Manöver mit der Geschwindigkeit „1“ fliegen.

Damit wird versucht, dem Ablauf der Episode Rechnung zu tragen und die Feuerkraft des Schiffs zu zeigen. Da das Feuer gegen einen Planeten gelenkt werden sollte, ist es auch nachvollziehbar, dass das Schiff in der Zeit unbeweglich sein soll. Schließlich war die Waffe nicht zum Einsatz gegen kleinere Raumschiffe konzipiert. Ehe wir zum Destrucive Blast kommen, der sich gut mit dem Talent zusammen spielt, gehen wir doch noch schnell auf Degra ein.

Degra reduziert zunächst die Kosten aller Xindi-Waffen-Systeme auf dem Schiff auf dem er mitfliegt. Schonmal nett und thematisch zumindest plausibel. Bei einem Angriff darf man Degra ablegen (discard), um ein Schiff in die Zielerfassung zu nehmen, dass man grade als Ziel seines Angriffs angesagt hat. Das geht nur, wenn man kein anderes Schiff in der Zielerfassung hat. Finde ich wenig überzeugend. Ist quasi ein Instant-Target-Lock zum Aufbrühen, der wohl auch mit einem alten Kaffeefilter unter Hilfsenergie funktioniert, aber was das mit Degra zu tun haben soll, erschließt sich mir auf den ersten Blick nicht. Und mit vier Punkten ist die Nummer, Degra hin oder her, ein recht teurer Spaß. Schade, hier hatte ich auf was cooleres gehofft. Doch weiter im Kartenset…

Die Upgrades:

Der schon angesprochene Destructive Blast kostet sechs Punkte, bzw. fünf, wenn man ihn mit Degra kombiniert einkauft und liefert fünf Angriffs-Würfel. Die Waffe lässt sich einsetzen um einen der wenigen Area-Effect-Angriffe im Spiel durchzuführen: Man darf eine beliebige Anzahl (!) von Schiffen angreifen, solange diese sich in einer Linie (innerhalb des Feuerwinkels und in Reichweite 1-3) befinden und die Angriffswürfelanzahl ausreicht.
Jedes Schiff reduziert nämlich die Anzahl der Angriffswürfel um einen. Die Karte muss abgelegt werden (discard), bedarf aber keiner Zielerfassung für ihren Einsatz. Mit einer aktiven Armierungssequenz im Rücken sind hier bis zu acht Würfel auf dem ersten feindlichen Schiff möglich! Fünf bringt die Karte mit, den Rest kann man im Optimalfall über Missions-Token holen. Es sind dann immerhin noch sieben für ein mögliches zweites Schiff, sechs für ein drittes in der Reihe, usw. Situativ, na klar. Spaßig? Bestimmt mega. Zumindest dann, wenn man das Waffenschiff spielt. Ach ja, die Karte ist limitiert auf den Einsatz auf dem Waffenschiff.

Anmerkung: An diesem Punkt macht auch Degras Fähigkeit auf einmal Sinn. Läuft die Armierungssequenz, darf das Waffenschiff keine Aktionen mehr durchführen. Möchte es aber aus dem Destructive Blast das Beste herausholen, ist zumindest eine Zielerfassung schon eine gute Sache. Und da bietet es sich an, Degra zu nutzen.

Der ist unabhängig von APT einsetzbar, hat den Einkauf der Waffe schon verbilligt und kann nun auch noch – ganz im Sinne seiner (ursprünglichen) Rolle – ihren Einsatz veredeln. Da habe ich weiter oben wohl zu voreilig geurteilt!

Die zweite Waffekarte – mit dem passenden Namen Rotating Emitters – ist eine 360°-Pointdefense Waffe, die in Reichweite 1 mit vier Würfeln angreifen kann. Die Karte wird nach dem Einsatz ausgeschaltet (disable) und darf ebenfalls nur auf dem Waffenschiff gespielt werden. Sie kostet vier Punkte, mit Degra nur noch drei. Die sollte man auf jeden Fall einpacken, wenn man den klobigen Kugelblitz fliegt!

Es gibt mit Subspace Vortex und Self-Destruct zwei Tech-Upgrade Karten.

Der Subspace Vortex kostet sechs Punkte und erlaubt es, ein Schiff und alle seine auf und an ihm befindlichen Marker (bis auf APTs!) verschwinden zu lassen und es dann jenseits von Reichweite 3 von anderen Schiffen neu zu platzieren. Man darf in der Runde nicht angreifen.

Es kostet die Karte (discard) und eine Aktion, um den Subspace Vortex auszulösen. Kennen wir so oder so ähnlich auch schon von den Borg und der Species 8472. Macht total Spaß und ist in dieser Ausgestaltung den Xindi Schiffen vorbehalten.

Der Self-Destruct kostet fünf Punkte und ist nur auf dem Waffenschiff spielbar. Per Aktion zerstört man sein eigenes Schiff und fügt jeden Schiff in Reichweite 1 einen Punkt an Schaden zu. Das ist schon ziemlich mau. Also klaut man ihm noch einen Token (Ausweichen, Zielerfassung, Scan oder Kampfstationen) nach Wahl des Verteidigers. Finde ich trotzdem noch viel zu teuer. Die Karte kostet schließlich nicht nur eine Aktion und die Karte (discard), sondern auch das eigene Waffenschiff

Anmerkung: Hmmmm…Es steht allerdings nicht drauf, dass man das Ding nicht mit Cheat Death aus der Tinyprise Erweiterung kombinieren darf… 😉

Die Mission – Destroy the Earth:

Mit der Mission wird der Kampf der Enterprise und ihrer Verbündeten gegen das Waffenschiff abgebildet, der auch in den letzten Folgen der dritten Staffel von Enterprise zentrales Thema ist. Mehr dazu, wenn ich die Missions-Karten wiederfinde…

Das Fazit:

Mit rund 40 € muss(te) man rechnen, wenn man sich hierzulande eine Xindi Weapon Erweiterung zulegt. Aber im Vergleich zu manch anderen Star Trek Attack Wing Modellen ist die Erweiterung das auch wert. Zwar ist der Kartensatz überschaubar, aber das Modell ist gut. Die Verarbeitung ist in Ordnung und die Spielbarkeit ist hoch.

Das Teil ist imposant auf dem Spielfeld, es hat coole Karten- und Effekte und die Mission macht Spaß. Das Ding ist recht thematisch gehalten und hat am Ende sogar in sich stimmig überzeugen können. Mit ein paar kleinen Reptilian Begleitschiffen dabei, hat man direkt das Gefühl, durch das Ende von Staffel Drei von Enterprise zu kurven. Ach, was sage ich, da müssen alle drei Xindi-Schiffchen her und dabei.

Die Fraktion macht einfach Spaß, spielt etwas dreckig und hinterhältig, aber braucht auch etwas spielerisches Geschick, um umgesetzt zu werden. Das alles mag ich. Ich bin froh, das Waffenschiff, trotz anfänglicher Zurückhaltung, erstanden und in die Flotte eingegliedert zu haben!

Euch viel Spaß mit den Xindi und beim Weiterspielen…!

Zuerst veröffentlicht auf Weiterspielen 1.0 am 05.04.2017

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