[WizKids] Star Trek Attack Wing – Secrets of the Tal Shiar – Romulan Faction Pack

[WizKids] Star Trek Attack Wing – Secrets of the Tal Shiar – Romulan Faction Pack

Star Trek Attack Wing – Secrets of the Tal Shiar – Romulan Faction Pack


Die Geschichte bisher…

Star Trek Attack Wing (STAW) erblickte irgendwann im Jahre 2014 – basierend auf dem Fantasy-Flight-Games-Flight-Path Spiel X-Wing – das Licht der Welt.

In mehr als 30 Wellen kamen nach einem Starter Set welches drei Fraktionen umfasste – Klingonen, Romulaner und Föderation – weitere Schiffe in Einzelblister-Packungen auf den Markt.
Nach und nach kamen dabei weitere spielbare Fraktionen hinzu. Manche sinnvoll (z.B. Dominion), manche weniger (Borg als spielbares Volk finde ich immernoch bedenklich) aber auch Auffang-Fraktionen wie etwa das Mirror Universe (MU) und die Independent Fraktion. In diesen Fraktionen versammelten sich dann die unterschiedlichsten Vertreter aus anderen Universen oder Dimensionen (MU) oder eben die Ferengi, die Andorianer, die Gorn, die Hirogen, die Vidiians und so weiter aus allen möglichen Quadranten, bis hin zum fernen Delta Quadranten.

Nach einigen Jahren und vielen, vielen Schiffe, die neben den regulären Blistern im Handel auch als Beigaben bzw. Preise eines Organized Play Turnier Programs geliefert wurden, legten die WizKids 2017 (in den Staaten) einen neuen Starter „Federation vs Klingons“ auf.

Anders als bei X-Wing, welches eine komplett eigenständige 2. Edition verpasst bekommen hat, brachte das neue Starter Set das Spiel mit erweiterten und zusammengefassten Regeln, einer neuen Optik bei der Bebilderung und Beschriftung der Karten und vor allem mit Punkteanpassungen voran. Es handelte sich aber um einen echten Soft-Reboot. All das Material aus der früheren Zeit des Spies blieb ohne Einschränkung und ohne nennenswerte Anpassung, spielbar. Es gab aber ab jetzt andere Verpackungsformate, neue Punktekosten für neue Schiffe (zumeist billiger), Anpassung der Kosten generischen Schiffstypen (viel, viel billiger) und damit eben eine Art STAW 1.5.

Wieder anders als bei X-Wing konnte man für STAW einfach weiter Sets kaufen und mit den alten Spielsachen kombinieren ohne sich Gedanken machen zu müssen, dass die eigene Flotte nicht mehr spielbar sein würde. Anpassungs- oder Konvertierungssets gab und brauchte es nicht.

Nur eine Reihe neuer Produkte, die den Einzelblister-Vertrieb ablösten.

Anmerkung: Gut, es gab die Stimmen, die sich über Power-Creep und unverhältnismäßig hohe
Kosten der alten benannten Schiffe aufregten und einmal mehr das Ende des Spiels herbei redeten, aber dennoch, STAW erlebte in dieser Zeit einen zweiten Frühling.

Mit CardPacks (einige davon haben wir hier auf StarTrek-AttackWing.de auch schon rezensiert – z.B. hier ein romulanischer) kamen Produkte, die ohne Modelle und Plastik – in ein paar Wellen zu je 2 oder 4 Sets – auskamen und bereits erhältliche Schiffsklassen aufwerteten. Diese Sets enthalten nur Pappe und Spielkarten.
Als neues Kernprodukt gab es dann die sog. Faction Packs. Vier Schiffe umfassende Packs, die thematisch irgendwie aufeinander abgestimmt sein sollten. (Einen der allerersten Faction Packs, den ersten Romulaner Faction Pack, haben wir hier auf der Seite schon besprochen für Euch!).
Jeder Kasten liefert je vier Schiffe, die als Flotte zusammen aus der Box heraus spielbar sein sollten.

Seit 2017 sind elf dieser Faction Packs (Romulan I, Dominion I – Jem’Hadar, Independent I – Ferengi -, Mirror Universe, Borg, Independent II – A Motley Crew -, The Animated Series, Dominion II – Cardassian Union, Vulcan, sowie, etwas später Federation – To Boldly Go und Klingon – Blood Oath) erschienen. Meist erschienen je zwei Sets zeitlich zusammen.

Jedes dieser Pakete sollte zum Preis von zwei Einzelblister-Erweiterungen zu bekommen sein.

Anmerkung: Nicht immer waren in einer Box aber nur Schiffe einer Fraktion enthalten. Im The Animated Series Faction Pack bekamen die Spieler gleich für drei Fraktionen Material (Föderation, Klingonen und Romulaner). Nicht immer langte es auch für 130 Punkte…

Zwischen den Wellen der Faction Packs gab es immer wieder lange Pausen.

Mit dem Erscheinen der letzten vier Sets (Vulkanier, Cardassianer, Föderation und Klingonen) hatte man schon gar nicht mehr wirklich gerechnet, dachte man zwischenzeitlich doch, dass – wenn überhaupt – das kooperative Spiel Star Trek Alliance die Zukunft von STAW sein würde.

Doch auch diese vier Sets erschienen letztendlich und es wurden sogar zwei weitere angekündigt: Ships of the Line für die Föderation und Secrets of the Tal Shiar für die Romulaner.

Des Weiteren soll die Alliance Dominion War Kampagne mit zwei Boxen weitergeführt und abgeschlossen werden.

Die Gegenwart:
Ende 2022 war es in den Staaten dann tatsächlich soweit. Mit noch weniger Ankündigung als je zuvor (bei den letzten vier Boxen hatte es via Facebook noch Kartenspoiler und Unboxing-Videos gegeben) erschienen tatsächlich noch vor dem Jahreswechsel 2022/2023 Ships of the Line (SotL) und die Secrets of the Tal Shiar (SofTS) Faction Packs in den USA.

Anmerkung: Wie üblich, ist der EU Markt für die WizKids völlig unbedeutend und ein Wurmfortsatz des UK Marktes. Auf diesem tauchten dann immerhin im Januar 2023 die ersten der neuen beiden Sets auf, während hierzulande einige mutige Spieler Sets aus den Staaten hatten kommen lassen und so in den frühen Genuss des neuen Spielzeugs kamen.


Secrets of the Tal Shiar – Romulan Faction Pack


So, der Tal Shiar – der unerbittliche Geheimdienst des Romulanischen Sternenimperiums – steht also (angeblich) Pate für den zweiten Romulan Faction Pack des Spiels. Die Romulaner hatten ja als eine der ersten Fraktionen einen solchen erhalten, der zusammen mit dem Dominion Faction Pack (I – Jem’Hadar) mittlerweile zu den teuersten und meistgesuchten Exemplaren der Reihe zählt. Jetzt also kommt ein neues Set und liefert direkt mal einen Reprint eines Schiffes, welches, obgleich in zwei Wellen erschienen (einmal Original und später als Reprint) super selten und super teuer geworden ist: Preator Shinzons Reman Warbird Scimitar. Jeweils ein Scout Schiff, ein D’Deridex Warbird und eine Valdore Klasse runden den Schiffsbestand des Sets ab. Man bekommt hier also alles, was man braucht an Schiffen, um eine TNG/DS9/VOY-Ära Flotte auf die Beine zu stellen.

Anmerkung: Ja, gut und da geht es dann thematisch gleich schon los. Also, mit dem Tal Shiar hat die Scimitar mal so garnichts zu tun. Auch Shinzon nicht… Aber gut, dass ein weiterer Romulaner Faction Pack diese Lücke im Spiel nicht füllen würde, war nicht zu erwarten.

Das Material des Faction Packs:

Das Set umfasst vier Schiffe, die aber diesesmal auf weißem Plastik in ihren Mulden liegen. Es ist das erste mal, dass dies passiert. Und das hat auch (s)einen Grund. Die vier enthaltenen Plastikmodelle von romulanischen Schiffen sind allesamt dunkel-durchsichtig gehalten und mit weißen Punkten besprenkelt. Ganz eindeutig wird hier versucht, getarnte Schiffe zu liefern.

Anmerkung: Das macht natürlich total Sinn. Die Romulaner sind die Erfinder der Tarnvorrichtung (Cloaking Device) und waren auch mal die Fraktion, die durch die Tarnung und die Sensor-Echo Aktion durch Lageveränderung und geschicktes Manövrieren, einen ganz eigenen Ansatz geliefert haben, sie als Fraktion zu spielen. Spätestens als die Borg in Welle 4 als spielbare Fraktion mit ihrem Spin-Manöver und dem 360°-Feuerwinkel vieler ihrer Schiffe auf den Plan traten, waren die Zeiten der schwach bewaffneten Romulaner gezählt. Da half dann auch der Borg Nerf nicht wirklich, mit dem das Spin-Manöver verändert und die Reichweite von 360°-Waffen auf Reichweite 1-2 beschränkt wurde.

Die Modelle (Reman Warbird, D’Deridex Warbird, Valdore Class und Scout Ship) sind alte Bekannte. Die Scimitar ist hier sogar klarer verarbeitet als meine Exemplare bisher. Aber die Verbinder sind sehr eng, so dass man aufpassen muss, wenn man die Stangen in die Pegs steckt.
Anmerkung: Meine Scimitar hat am Verbinder direkt Schaden genommen.
Was natürlich ultra doof ist, da man den Faction Pack auch (und vielleicht auch gerade) wegen der Scimitar kauft. Also rate ich zu extremen Vorsicht bei Auf- und Abbau der Modelle.

Die Schiffstypen liefern einen kompletten Querschnitt über die Flotte des Romulan Empire zur Zeit von The Next Generation, über DS9, Voyager und die TNG Spielfilme bis einschließlich Nemesis. Für Neueinsteiger, die diesen Zeitrahmen mögen im Grunde die perfekte Auswahl an Modellen. Auf die Schiffe selbst gehen wir ja später noch genauer ein.

Anders als bei den Ships of the Line (SotL) der Föderation liegen diesem Faction Pack Schild- und Aktions-Marker bei. Die Kartonage ist wieder angenehm stark (aber auf zwei Bögen begrenzt). Das gilt auch für die Karten, wenngleich ich bemängele, dass deren Druckbild viel zu dunkel geraten ist. Bei manchen Bildern erkennt man mit geübtem Blick gerade so noch, was gemeint ist. Dann wieder gibt es Karten, die sind quasi nicht zu erkennen. Das gibt Abzüge in der B-Note. Das haben wir im parallel erschienenen SotL ganz anders und viel besser gesehen. Auch ist der Kartensatz deutlich kleiner von der Anzahl der enthaltenen Karten. Von der Durchnummerierung der Karten ausgehend, dürfen wir mit 40 neuen Karten rechnen. Und ich verrate schon an dieser Stelle, dass das Team hinter SotTS besser zählen kann, als das hinter SotL 😉
Diesem Faction Pack liegt leider kein Heft mit einer Kampagne bei, sondern es gibt wieder die klassischen zwei Missionen je Faction Pack, verteilt wie gehabt auf jeweils zwei Doppelseiten von Spielkarten. Aber immerhin: MIssionen. Ich bin dun bleibe überzeugter Anhänger der These, dass das Spiel noch besser ist, wenn man nicht nur wirld daif los ballert, sondern einen Mission spielt.

Die Schiffe:

Die Wahl fiel für die Reprints dieser bekannten Klassen auf durchsichtiges, dunkles Plastik mit Sternenoptik. Etwas in der Art gab es bereits. Durchscheinendes Grün wurde in späteren Wellen benutzt und wir haben in dieser Form auch Warbirds, Valdore-Klassen und Scoutschiffe bekommen.

Anmerkung; Und ganz früher gab es den legendären Event-only „Cloaked Ships Pack“ in dem alle tarnfähigen Klassen aller damals erschienen Fraktionen in eben einer solchen durchscheinenden Form enthalten waren. Dieser gehört mit dem Promo GenKhan sicherlich zu den seltensten STAW Spielsachen. Dem Set, was nur auf großen Events zu kaufen war, lag sogar noch ein DS9 Crew Karten Satz bei. Dieser wurde dann aber auf massiven Protest der Spielerschaft in der Kauf-Version von DS9 in unveränderter Form beigefügt. Immerhin. Auch wenn DS9 heute leider auch komplett vergriffen ist…

Ob einem die Schiffe in der aktuellen Ausgestaltung gefallen, kann offen bleiben. Wer eine Scimitar sucht, wird hier zuschlagen (müssen). Wer schon Schiffe der Fraktion im Schrank hat, bekommt eben Abwcchslung durch die Modelle. Das ist schon gut gemacht und ok so. Ich mag den Rückgriff auf durchsichtiges Plastik. Und die Hommage an den Cloaked Ships Pack.

Wir bekommen wie gesagt die Klassiker aus TNG: D’Deridex Warbird, Valdore Class (aus Nemesis), ein Scout Ship und eben den Reman Warbird Scimitar. Die Valdore selbst ist auch enthalten, ein Reprint eines der stärksten Schiffe der Fraktion. Der Warbird Belak ist einer von zwei D’Deridex Klasse Warbirds. Die Belak ist eine Neufassung eines Schiffes aus dem OP Programm. Diese Entscheidung, drei Reprints bzw Neufassungen zu bringen, ist für Neueinsteiger zu begrüßen. Alte Hasen bekommen hier dann leider doch viel „doppelt“ an die Hand. Im Detail gehen ich etwas später noch auf die Schiffe ein.

Von den meisten Schiffs-Typen gibt es je zwei benannte Schiffe und dann noch eine oder zwei generische Versionen.
Die Scimitar ist und bleibt jedoch einzigartig. Selbst die Beigabe einer generischen Version des Reman Warbirds stört mich schon seit der Retail Einzelblister-Erweiterung. Hier bekommen wir also nur die Scimitar und einen generischen Reman Warbird (dessen Kosten gesunken sind). Auch vom schwächsten Schiff des Sets, dem Scout Ship, bekommen wir nur einen benannte Version, die dann auch gleich den dicksten Tippfehler des Sets mit sich bringt: Tal Shair Scout. Auf Karte und Bodenplatte haben die WizKids das verhühnert. Schon peinlich, wenngleich wenigstens konsequent durchgezogen… und eben eine generische Version.



Die Schiffe im Einzelnen:

Reman Warbird Scimitar.

Die Scimitar ist auch in der hier vorliegenden Form ein Raubtier: Spielwerte von 6 / 2 / 7 / 4 hätte früher einen Punktewert von 38 nach sich gezogen; in einer Liga mit den Borg Tactical Cubes und den Bioships von Species 8472. Die neue Scimitar kostet aber weniger (nur 34 Punkte), was natürlich den Klageschrei „Power Creep“ wieder durch die (romulanische) Neutrale Zone erschallen lassen dürfte. Das Schiff hat einen starken Action Bar, allerdings ohne die BattleStation Action. Er besteht aus Ausweichen, Zielerfassung, Tarnen und Sensor-Echo. Das ist ziemlich Romulan-Standard. Aber diesesmal braucht es niemand anderen als Shinzon, um diesem Raubtier von Schiff Zugriff auf die Kampfstationen Aktion zu liefern. Dazu gleich mehr. Die Scimitar hat fünf Upgrade Slots (Tech, Tech, Waffe, Crew, Crew) und zwei Standard Feuerwinkel.
Die Schiffsfähigkeit des extrem schnellen und wendigen Schiffes (quasi nur weiße und grüne Manöver) greift beim Angriff (WHEN ATTACKING). Ist die Scimitar getarnt und feuert, darf sie das Umdrehen des Tarn-Markers auf seine Rote Seite nach einem Angriff verhindern. Das bringt ihr lediglich einen Auxiliary Power Token (APT) ein. Ein eingebautes Advanced Cloaking aus dem alten Starter Set. Eine starke Fähigkeit, die es der Scimitar erlaubt, regelmässig getarnt zu feuern. bei sieben Punkten Hülle, kann sie sich etwaige Schäden die an ihren dann sechs Ausweich-Würfeln vorbeikommen können, durchaus auch leisten. Auf der Rückseite der Karte finden wir den generischen Reman Warbird. Spielwerte von 6 / 2 / 7 / 3 stehen da erwartungsgemäß, bei Verlust eines Crew-Slots im Vergleich zur Scimitar. Die Kosten sinken angenehmerweise lediglich um zwei weitere Punkte auf 32 Punkte.

Über die Scimitar braucht man nichts zu sagen. Sie ist das stärkste Schiff der Fraktion und eines der stärksten Schiffe im Spiel. Will man Romulaner spielen, egal ob mit alten oder neuen STAW Sammlungen, und hat noch keine Scimitar muss man hier zuschlagen. Ob auch Besitzer einer Scimitar aus früheren Tagen hier zugreifen sollten, kann man sicher erst gewissenhaft beantworten, wenn man sich die enthaltenen Upgrade Karten ansieht. Dazu kommen wir wie gewohnt im Anschluss an die Schiffe.
Die erste negative Überraschung ist wie gesagt der Druckfehler auf der Base-Platte und der Schiffskarte des Scout Schiffes.

Der Tal Shair Scout hat bei Kosten von gerade mal 12 Punkten die Spielwerte 1 / 3 / 2 / 2 und ist damit wie alle Scout Schiffe der romulanischen Flotte, als Supportschiff gedacht. Das Schiff ist langsam, aber wendig und verfügt über den klassischen Romulaner Action Bar – Tarnen, Sensor-Echo, Zielerfassung, Ausweichen. Der Tal Shair kann drei Slots mit Ausrüstung belegen: Crew, Crew, Waffe. Kein Tech Slot von Haus aus. Das ist schade.

Die Schiffsfähigkeit greift in der Kampf Phase (COMBAT PHASE) und ermöglicht es dem Tal Shiar einem feindlichen Schiff in Reichweite 1-2 entweder einen Kampfstationen, einen Ausweichen oder Scan Token abzunehmen (discard). Ein Marker des abgelegten Typs darf dann an einem befreundeten Schiff in Reichweite 1-2 platziert werden. Den Gegner schwächen und gleichzeitig die eigene Flotte stärken. Eine ganz starke Fähigkeit. Der Tal Shiar hat hier ein Support-Schiff erster Güte am Start. Alleine die Option, einen Kampfstationen Marker entfernen zu können, ist schon eine Hausnummer. Diesen dann aber auch noch einem eigenen Schiff zukommen lassen zu können, ist ein Sahnehäubchen. Zumal die Battlestations Aktion in der Romulanischen Sternenflotte nicht von Haus aus verfügbar ist. Für 12 Punkte – trotz Tippfehler – ein super Schiff.

Die generische Version verzichtet leider auf die Fähigkeit, einen Schildpunkt und hat nur noch einen Waffen Slot zur Verfügung. Die Kosten betragen aber auch nur noch schmale 9 Punkte. Das ist echt wenig.

Kommen wir nun zu den Schiffen, die das Rückgrat der Romulanischen Flotte in Zeiten von TNG und DS9 ausgemacht haben. Den Warbirds der D’Deridex Klasse.

Im Setting doppelt so groß wie eine Galaxy-Klasse von Starfleet, in STAW gleichgroß aber etwas unterbewaffnet im Vergleich zu anderen Schiffen dieser Gewichtsklasse, hat die D’Deridex Klasse ein ordentliches Manöverrad, ohne besonders schnell fliegen zu können. Der Romulan Action Bar ist mit der D’Deridex erfunden worden. Im Set sind zwei benannte Schiffe enthaten. Die Twilight’s Wrath (28 Punkte) und die I.R.W. Belak (27 Punkte). Beide Schiffe haben die Spielwerte 3 / 2 / 6 / 4.

Die Belak taucht – auch wenn ihr Name nicht genannt wird – in DS9 auf und hat an der gemeinsamen Militär-Aktion des cardassianischen Obsidianischen Ordens und des Tal Shiar gegen die Heimatwelt des Dominions teilgenommen. Allerdings stand die Belak unter dem Kommando eines Romulaners, der in Wahrheit einer der Gründer war. Dumm gelaufen für die vereinten Flotten der beiden mächtigsten Geheimdienst-Oragnisiationen des Alpha- bzw. Beta-Quadranten, die in eine Falle gelockt und aufgerieben wurde. Das Schiff passt also gut zum Tal Shiar Thema des Faction Packs.
Die Belak darf beim Verteidigen (WHEN DEFENDING) einenVerteidigungswürfel ein zweites Mal würfeln. Sollte die Belak getarnt sein, darf sie beliebig viele (bis zu allen) ihrer Verteidigungswürfel noch einmal neu würfeln. Erhöhung der Würfelqualität ist immer eine gute Sache. Aber leider sind die Schwächen der D’Deridex die mikrigen drei Angriffswürfel. Und da hilft die Fähigkeit der Belak nicht weiter. Aber vielleicht kann man an dieser Stelle ja mit zwei Tech, zwei Waffen und einem Crew Upgrade Slot(s) was drehen...
Anmerkung: Die OP Version der Belak kostete mehr Punkte, bei gleichen Upgrade Slots und einer schwächeren Version der Schiffsfähigkeit. Dort durften nur gewürfelte Kampfstationen Ergebnisse neu gewürfelt werden. Die Neufassung ist deutlich stärker!

Eine generische Version findet sich auf der Rückseite der Belak Karte. Sie verliert einen der zwei Tech Slots, einen Schildpunkt und kostet nur noch 25 Punkte.

Die Twilight’s Wrath ist ein neues Schiff, was es in STAW noch nicht gab. Thematisch hat ein gewisser Centurion Shinzon auf diesem Schiff seinen Dienst versehen. Dies wird auch in einer der Missionen später noch aufgegriffen werden. Sie verfügt ebenfalls über fünf Upgrade Slots, die aber anders verteilt sind als die auf de Belak, nämlich: Crew, Crew, Waffe, Waffe, Tech. Die Schiffsfähigkeit wird durch das Ausführen der Aktion eines feindlichen Schiffes in Reichweite 1-3 ausgelöst. Allerdings nur, wenn die Twilight’s Wrath getarnt ist. Dann darf man eine zusätzliche Sensor-Echo Aktion als freie Aktion durchführen ODER einen Kampfstationen Marker neben die Twilight’s Wrath packen. Ist das gegnerische Schiff, welches die Schiffsfähigkeit ausgelöst hat eines des Dominions, muss sich nicht entschieden werden. Man darf die Lageveränderung UND den Token nehmen. Schauen wir noch einmal kurz auf die genaue Formulierung der Lageveränderungsoption: die Karte spricht von einer zusätzlichen Sensor-Echo Aktion. Das bedeutet zunächst, dass es hier möglich ist in einer Runde zwei mal zu sensor-echoen. Allerdings handelt es sich um eine freie Aktion. Das bedeutet, dass sich kein APT neben dem Schiff befinden darf, denn dieser verhindert Aktionen jedweder Art. Der Verlust der Aktions-Phase würde aber dem Einsatz der Schiffsfähigkeit nicht im Wege stehen. Finde ich sehr cool. Lageveränderung, passiv ausgelöst, ist immer Zucker. Dazu die Wahl, statt dessen an einen Battlestations Token zu kommen, den Marker, der die Tarnung maximal aufwertet, ist schon gut. Beides zu bekommen ist dann Deluxe. Blöd halt, dass man getarnt sein muss. Aber mal ehrlich. Wer sich nicht gerne tarnt und mit der Sensor-Echo Aktion Schindluder treibt, ist mit den Romulanern dann eh bei der falschen Fraktion gelandet 😉
Ich denke, dass ich die Twilight’s Wrath sehr gerne fliegen werde.

Die generische Version auf der Rückseite der Karte unterscheidet sich tatsächlich von der anderen generischen Version des Sets. Das gefällt mir ja auch schon wieder gut. Etwas mehr Vielfalt an dieser Stelle wenigstens. Hier sind andere Upgrade Slots zu finden. einmal Tech, einmal Waffe werden von zwei mal Crew bedient.

Die beiden letzten benannten Schiffe des Faction Packs sind Schiffe der Valdore Klasse.

Die neuen Schiffe der Romulaner aus Star Trek Nemesis hatten in Form der Valdore und später der Vrax eine Veröffentlichung als Einzelblister-Schiffe. Im ersten Romulan Faction Pack war auch nochmal eine Valdore Klasse enthalten. Die Valdore selbst hatte damals durch ihren Auftritt die Fraktion wieder nach vorne gebracht.

Die Valdore Klasse verfügt über bessere Spielwerte (4 / 2 / 6 / 3) als die D’Deridex-Warbirds und ein besseres Manöverrad. Dazu kommt, dass die Einzelblister-Valdore auch eine starke Schiffsfähigkeit mitbrachte, ebenso zwei ganz starke Karten: Captain Donatra und den Romulan Tactical Officer. Die alte Schiffsfähigkeit und Captain Donatra finden wir auch in dieser Box. Vier Upgrade Slots (Tech, Waffe, Crew, Crew) helfen der Valdore mehr aus ihrer Fähigkeit zu machen.
Die Schiffsfähigkeit ist offensiv (WHEN ATTACKING) Wenn die Valdore ein grünes Manöver geflogen ist diese Runde, bekommt sie einen zusätzlichen Angriffswürfel. Es ist egal, wo das grüne Manöver herkommt. Fliegt die Valdore in der Runde vor dem Angriff ein solches, gint es den Bonus-Würfel. Dieser pusht jedes Waffensystem. Aber eben nur einmal. Bekommt man irgendwie mehrere Angriffe hin, bekommt nur einen diesen Zusatzwürfel. Die Fähigkeit ist 1:1 die der alten Valdore. Es gab aber auch keinen Grund sie zu ändern. Lediglich der Preis ist herunter gegangen: die Valdore kostet jetzt 27 Punkte. Und die ist sie auch wert.

Die generische Schiffsversion auf der Rückseite der Valdore Karte kostet nur 24 Punkte, hat Tech, Waffe, Crew Slots zur Verfügung und Spielwerte von 4 / 2 / 6 / 2. Ein gutes Schiff.

Die zweite Valdore Klasse des Sets ist der Imperiale Romulanische Warbird Soterus. Die Soterus ist das zweite Schiff der Valdore Klasse was in Star Trek Nemesis auftaucht. Dieses Schiff ist vorher in STAW noch nicht aufgetaucht, so dass ich mich freue, dass wir es bekommen. Vier Upgrade Slots (2x Tech, Waffe, Crew) machen die Soterus zu einem Träger von vielfältigen technologischen Verbesserungen. Da hattten die Romualner ja bereits einige Klassiker am Start, ich sage nur Interphase Generator 🙂

Die Schiffsfähigkeit greift, wenn das eigene aufgedeckt wird (REVEAL DIAL STEP) und die Soterus ein 3er Manöver aufdeckt. Sie darf dann dieses Manöver auf ein anderes Manöver der gleichen geschwindigkeit drehen, solange es auf dem Rad vorkommt. Schaut man sich das Rad der Valdore Klasse an, erkennt man schnell, dass Geschwindigkeit 3 der Seetspot des Rades sind. Dort stehen alle Manöver, die in STAW bisher denkbar sind, zur Verfügung. Inklusive eines (roten) Come-Abouts. Das Abändernkönnen des eigenen Manövers bietet natürlich taktische Möglichkeiten. Dennoch gibt es deutlich stärkere Schiffsfähigkeiten als diese. Mit 27 Punkten kostet die Soterus genau so viele Punkte, wie die Valdore. Diese finde ich aber, bis auf den zweiten Tech Slot, in allen Belangen vorzugswürdig. Schade, hier war mehr drin. Zumal es bisher keine wirklich starke andere Valdore Klasse mit knackiger Schiffsfähigkeit gibt.

Die generische Version auf der Rückseite der Soterus ist identisch zu der auf der Rückseite der Valdore Karte. Auch hier ist eine Chance vertan worden, für etwas mehr Varianz im Spiel zu sorgen. Schade.



Das Personal:
Die Box liefert fünf Captains, von denen einer, Shinzon, auch noch über eine Admirals-Rückseite verfügt.
Alle fünf Catpains können ein Elite Talent ausrüsten, Shinzon als Admiral auch. Als Captain sogar deren zwei.


Captain Shinzon ist Skill-9-Captain und gehört damit zum Olymp der besten Captains des ganzen Spiels. Shinzon kann zwei Elite Talente ausrüsten. Damit enspreicht er ziemlich dem alten Shinzon. Aber dieser hier hat eine neue Fähigkeit bekommen, die zwei geteilt ist. Zunächst spendiert er seinem Schiff die Battlestations Action in den Action Bar. Das alleine ist schon mal pures Gold für die Fraktion. Die zweite Möglichkeit besteht in einer Freien Aktion, falls das Schiff getarnt ist. Dann darf es eine freie Aktion aus der eigenen Action Bar durchführen. Und, ja, wir erinnern uns, bei Shinzon bedeutet das auch die Battlestations Action! Das ist sehr stark. Aktionen sind das Salz in der Suppe des Spiels. Die Jem’Hadar würden sagen, Aktionen sind Leben. Und genau so ist das auch. Im Kleinen immitiert Shinzon damit auch die Fähigkeit von Picard-9 aus dem ersten Starter Set. Was ja, Shinzons Herkunft berücksichtigend, thematisch mehr als passend ist.
Shinzon ist halt leider teuer. Stolze sechs Punkte werden fällig, wenn man ihn mitnehmen möchte. Aber diese sind auch gut investiert.

Als Admiral liefert Shinzon genauso die Battlestations Action für den Action Bar. Und eine Flotten Aktion: Man darf alle Time Token oder Disable Token von einem Waffen Upgrade eines Schiffes holen. Danach darf man eine freie Aktion durchführen, die aus dem Aktion Bar des Schiffes stammen muss. Auch nicht schlecht. Ferner liefert Admiral Shinzon einen „+2“ Bonus für den Captain unter ihm und kostet auch sechs Punkte.


Donatra ist ein vier Punkte teurer Skill-6 Captain und eine (quasi leicht verbesserte) Doublette von der Erstausgabe aus der Valdore Erweiterung. Ein in Reichweite 1 zu Donatra stehendes befreundetes Schiff erhält beim Angriff einen zusätzlichen Würfel. Ist das Schiff eines der Valdore oder Sovereign (!) Klasse, darf man ein erzieltes Leerseiten-Resultat auf ein Treffer-Ergebnis drehen. Dieser Teil der Fähigkeit ist neu. Und total thematisch. Ich mag das. Einer der stärkeren Romulaner-Captains.

Captain Rekar ist – ebenso wie Shinzon – in alter Bekannter in STAW. Er ist der Romulaner Captain aus der USS Prometheus Erweiterung, der Captain, der das Enterkommando angeführt hat, welches die Prometheus überfallen und gehijackt hatte. Am Ende wollte er das Schiff dann sogar an den Tal Shiar übergeben. Diesem Umstand trägt auch seanine Captains-Fähigkeit Rechnung. Zunächst mal kostet es keinen Faction Penalty, wenn man Rekar oder andere Romuler Crew auf einem Föderationsschiff ausrüstet, auf dem Rekar als Captain sitzt. Dann gibt es noch eine Angriffsfähigkeit (WHEN ATTACKING), die sich aber nur auf Angriffe mit Sekundärwaffen bezieht. Dabei darf man bis zu zwei erzielte Leerseiten noch einmal neu würfeln. Handelt es sich um ein Nicht-Romulaner-Waffen-Upgrade (z.B. den Multi-Vector-Assault Mode) bekommt man noch einen zusätzlichen Angriffswürfel. Das ist alles nicht schlecht. Gerade auch für lediglich drei Punkte. Damit passt Rekar auch irgendwie hier in den Faction Pack thematisch rein. Ach ja, Rekar ist ein Skill-7 Captain mit einem ET Slot. (Vorher war Rekar ein Skill-5 Captain, gleichem Preis und mit einer ähnlichen Fertigkeit, nämlich einem Zusatzwürfel beim Angriff mit einer Sekundärwaffe, die darauf hin allerdings abgelegt werden musste.
Anmerkung: Hier merkt man dann doch, dass an der Power-Creep Problematik vielleicht doch etwas dran sein könnte…



(Tal Shiar Chairman) Koval ist ein drei Punkte teurer Skill 5 Captain mit Elite Talent Slot. Auch seine Fähigkeit löst beim Angriff aus, genauer im Schritt „Ziel auswählen“ und nur für den Fall, wenn das eigene Schiff getarnt ist. Dann darf man zwei Time Token auf ein Crew Upgrades des verteidigenden Schiffes packen. Die Fähigkeit ist situativ und kann sicher auch mal greifen und lästig fallen für den Gegner. Aber er ist in meinen Augen der schlechteste Captain im Set.

Lovok ist auch eine leicht angepasste Version der Karte aus dem Belak OP Set. Faction Pack Lovok ist einen Punkt teurer als seine alte Verseion (drei Punkte) und hat jetzt Skill 5 (früher 3). Lovok darf beim Angriff (WHEN ATTACKING) einen APT nehmen und dafür alle gewürfelten Leerseiten Resultate neu würfeln. Auf einem D’Deridex Klasse Warbird – wie der Belak – eingesetzt darf Lovok zusätzlich noch einen Treffer hinzufügen. Anmerkung: Der letzte Teil der Fähigkeit ist neu. Und erklärt sicherlich auch die moderate (und in meinen Auiugen angemessene) Preissteigerung im Vergleich zum Original Lovok. Ach, ja, Lovok ist ein Gründer… ist aber trotzdem von der Fraktionszugehörigkeit trotzdem purer Romulaner. Daran hat sich auch bei der Faction Pack Version nichts geändert.

Elite Talente

Traditionell sind romulanische Elite Talente sehr teuer (gerne mal fünf Punkte für ein Discard-Talent) und nicht wirklich stark. Wenn es mal ein starkes gibt, wird es auch gerne mal per Errata aus dem Rennen genommen (vgl. Full Stop!). In diesem Faction Pack sind vier neue Elite Talente enthalten: Covert Research (3 Punkte) Fire Everything! (vier Punkte), und zwei Exemplare von Outflank (jeweils zwei Punkte).

Covert Research ist einzigartig und darf nur von einem romulansichen Captain ausgerüstet werden. Das Schiff erhält zunächst einmal Zugriff auf die Scan Action. Diese wird dem Aktion Bar hinzu gefügt. In der Endphase (END PHASE) darf man einen neben dem Schiff verbliebenen Scan Marker von der Platte nehmen und auf der Karte platzieren. Dies geht maximal drei mal. Man erhält dann eine Aktion: Löst man sie aus und darf eine beliebige Anzahl von Markern von der Karte entfernen. Für jeden so entfernten Marker erhält man einen zusätzlichen Angriffswürfel dazu. Für gerade mal drei Punkte kann man Covert Research schon mal mitnehmen. Gerade auch, weil Scan Token ja im Regelfall durch die Benutzung nicht verbraucht werden und damit häufiger in der Endphase noch auf dem Tisch zur Verfügung stehen. Aus diesen dann Kapital schlagen zu können, klingt gut. Aber die Scan Aktion ist halt eine verhältnismäßig schwache Aktion. Da wird man sich vielleicht einen cleveren Build ausdenken müssen, damit das Sinn macht.

Fire Everything! (FE!) ist mit vier Punkten das teuerste der Elite Talente. Auch FE! ist einzigartig und darf nur von einem romulanischer Captain auf einem romulanischen Schiff gespielt werden. Beim Angriff (WHEN ATTACKING) darf die Karte ausgeschaltet (disable) werden, aber nur für den Fall, dass der eigene Angriff keinen Schaden zugefügt hat oder aber komplett gecancelt worden ist. Dann darf man FE! ausschalten und eine zusätzliche Attacke mit einer auf diesem Schiff ausgerüsteten Romulaner-Sekundärwaffe machen. Dabei muss aber das ursprüngliche Ziel anvisiert werden.
Durch die Kopplung an eine romulanische Sekundärwaffe ist die Karte etwas eingeschränkter. Aber es bedeutet auch, so wie der Kartentext geschrieben ist, dass man die Voraussetzungen für den Waffeneinsatz (wie zum Beispiel des Vorhandensein eines Battlestations Token oder einer aktiven Zielerfassung) umgehen kann! Das würde die Karte nochmal interessanter machen. Auch die Tatsache, dass die Karte – zumindest theoretisch mehrfach verwendbar ist – macht die Ausrüstung reizvolller. Aber viel Punkte sind schon einfach auch viele Punkte…
Anmerkung: Fire Everything! erinnert mich total an Nero aus dem ersten JJVerse Film „Star Trek“ schließlich schreit er das hinaus, als auf die Enterprise gefeuert wird. Und Nero ist ja auch ein Romulaner…

Outflank ist gerade mal zwei Punkte teuer, auf den einmaligen Einsatz je Schiff limitiert und unfassbar schlecht bebildert. Man kann die Szene aus dem Bassen Rift mit viel Wissen und gutem Willen erahnen, aber gute Bebilderung geht anders. Der Kartentext ist auch Opfer von ungeschicktem Layout und – zumindest für einen Nichtmuttersprachler – seltsam anmutenden Regeltext. Outflank erlaubt, wenn man eine Sensor Echo Aktion durchführen wollen würde (WHENEVER YOU WOULD PERFORM A SE ACTION:) und das Schiff getarnt ist, diese Karte abzulegen (Discard). Dafür darf man dann neben das eigene Schiff einen Kampfstationen Marker UND einen Ausweichen Marker platzieren. Zwei Punkte sind ein Preis für ein Discard-Talent, den man mal bezahlen kann. Die Voraussetzungen sind auch zu erfüllen: In diesem Set ist es ganz oft Voraussetzung, dass man von einem getarnten Schiff aus agiert. Und auch die Sensor-Echo Aktion wird durch dieses Set aufgewertet. Der Umstand, dass diese Karte dem Set auch gleich zwei mal beigelegt wurde, spricht auch dafür, dass man davon ausgeht, dass man hier etwas begehrenswertes geschaffen hat. Ich bin noch nicht überzeugt, gebe aber zu, dass es mich reizen würde, die Karte auszutesten. Ich bin als Romulaner Spieler oft getarnt und ich liebe die Sensor-Echo Aktion – da drängt sich dieses ET geradezu auf.

Die Crew:
Die Romulaner-Schiffe haben oft viele Crew Slots. Dem Set liegen stolze sechs Crew Upgrades bei. Auch hier finden sich Neuauflagen/Neufassungen von bereits erschienen Karten (Viceroy, T’Rul) und ganz neue Karten (Reman Helmsman, B-4, Nevala, Varak). Nur der Reman Helmsman ist limitiert. Alle anderen Karten sind einzigartig.

Reman Helmsman kostet zwei extra Strafpunkte, wenn er nicht auf einem romulanischen Schiff gespielt wird. Für zwei Punkte kann man ihn anheuern. Dann darf man ihn während des Reveal Dial Step des eigenen Schiffes ausschalten (disable) und dann das aufgedeckte Manöver übergehen und stattdessen ein rotes 1er-Rückwärts (meep-meep) Manöver ausführen. Auf einem D’Deridex Klasse Warbird wird das Manöver sogar nur als weißes Manöver gewertet. Praktisch.

T’Rul ist eine Neufassung der Karte aus dem DS9 Crew-Pack. T’Rul begleitete seinerzeit die geliehene romulanische Tarnvorrichtung auf die USS Defiant. Dies drückt ihre Fähigkeit (erster Teil) auch aus: man darf die Upgrade Karte „Romulan Cloaking Device“ ohne Aufpreis ausrüsten und ohne, dass man einen passenden Slot auf dem Schiff dafür braucht. Thematisch. Ohne Frage. Und mit gerade mal zwei Punkten ist T’Rul auch echt günstig. Als zweiten Teil der Fähigkeit gibt es wieder so eine unglückliche Formulierung (WHENEVER YOU WOULD PERFORM THE CLOAK ACTION): Wann immer man die Tarn-Aktion durchführt, darf man einen Ausweichen Marker neben sein Schiff packen. Für den Fall, dass T’Rul auf einer Defiant Klasse fliegt, darf man statt dessen auch einen Kampfstationen Marker platzieren. Tatsächlich finde ich die Neufassung dieser Karte stärker, als die teurere Promo-Karte.

Anmerkung: T’Rul ist eine interessante Karte für’s thematische Cross-Faction-Spiel. Allerdings hat die Dame wohl eher weniger mit dem Tal Shiar zu tun. Wobei, haben die Föderations-Offiziere von DS9 und der Defiant nicht gemutmaßt, dass T’Rul auch als Spion unterwegs ist? Dann passt es ja doch 🙂

Die drei Punkte teure Nevala ist die rechte Hand von Captain Rekar. Zumindest muss sie in der Voyager Folge Message in a Bottle quasi alles machen, was Rekar erledigt oder ausgeführt haben möchte. Passenderweise erhöht Nevala daher auch den Captain Skill ihres Captains um „+1“. Dieser Wert steigt auf „+3“, wenn der Captain der romulanischen Fraktion angehört.
Auf Rekar gerechnet bedeutet das, dass man mit dem Tandem einen 10er Captain-Skill erreicht. Stark. Doch damit ist Nevala noch nicht am Ende. Beim Verteidigen (WHEN DEFENDING) darf man einen Ausweichen Marker neben dem eigenen Schiff ausgeben, um dafür einen Kampfstationen Marker zu erhalten. Also einen Austausch zu einem stärkeren Marker hin. Ich bin Fan der Karte. Nevala werde ich oft und gerne einsetzen. Man stelle sich vor, man kombiniere sie mit Shinzon… Was für ein Monster kann man damit kreiern.

Varak ist auch ein neues Crew Mitglied, was in diesem Set erstmals in STAW in Erscheinung tritt. Varak war, ebenso wie Elim Garak und Julian Bashir, eine Gefangene in einem Internierungslager des Dominions. Es ist davon auszugehen, dass sie eine der Überlebenden des Angriffs der Cardassianisch-Romulanischen Flotte auf die vermeintliche Heimatwelt der Gründer gewesen sein dürfte. Damit passt Varak auch thematisch in einen Tal Shiar Faction Pack. Varak kostet drei Punkte. Varak schafft einen weiteren Crew Upgrade Slot. Das ist der erste Teil der Karten Fähigkeit. Varak darf eine Aktion ausführen. Mit dieser Aktion wird ein Schiff in Reichweite 1-2 anvisiert, egal ob das oder ein befreundetes. Dann wandern zwei Time Token auf die Karte. Diese löst dann aber einen der super seltenen Continuous Effect aus. Der Captain und andere Crew Upgrades des anivierten Schiffes können nicht mehr durch Effekte von gegnerischen Karten beeinflusst werden.

Viceroy sieht auf den ersten Blick aus wie die Neufassung einer alten Karte. Doch der Viceroy aus der Scimitar Erweiterung ist ein Captain. Crew Viceroy aus dem Faction Pack kostet drei Punkte und seine Fähigkeit löst in der Plannungs Phase (PLANNING PHASE) aus: man darf dann ein feindliches Schiff in Reichweite 1-2 anvisieren. Dann darf man auf ein Crew Upgrade des Gegners zwei Time Token legen. Sollte der Viceroy auf einem Reman Warbird ausgerüstet sein, darf man dann noch eine Sensor Echo Aktion als freie Aktion durchführen. In meinen Augen ist Viceroy eine ganz starke Karte, insbesondere auf der Scimitar. Die Umsetzung ist auch thematisch, wenn man sich nochmal Star Trek Nemesis ins Gedächtnis ruft.

Auch aus Nemesis stammt die letzte (und mit fünf Punkten) teuerste Crew Karte aus dem Faction Pack – niemand anderes als B-4 ist im Set enthalten.


B-4 ist eine Hybrid-Karte, er hat eine duale Fraktionszugehörigkeit – Romulaner und Independent (Unabhängigen). B-4 ist einzigartig (klar) und liefert eine eigene Aktion. Um diese auszulösen, muss man die Karte ausschalten (disable). Dann darf man ein Schiff des Gegners anvisieren welches sich in Reichweite 2-3 befindet. Das anvisierte Schiff muss dann ein weißes 1er Manöver fliegen. Entweder geradeaus oder ein Schwank-Manöver. Der Gegner darf sich das Manöver aussuchen. Ist das anvisierte Schiff ein Föderations-Schiff, darf es in der entsprechende Spielrunde einen Angriffswürfel weniger würfeln. Sollte sich die Bezeichnung „Enterprise“ im Schiffsnamen befinden, werden zusätzlich noch zwei Time Token auf den Captain des Schiffes gepackt. B-4 ist eine komplexe Karte, die extrem situativ ist. Ich bin noch nicht ganz hinter die beste Verwendung der Karte gekommen. Was ja aber auch wieder zu B-4 passt. Ich bin jedenfalls sehr gespannt darauf, was die Gemeinschaft mit B-4 wird anfangen und aushecken können.

Die Tech Upgrades

Das Set liefert drei unterschiedliche Tech Upgrades, von denen eines, Romulan Cloaking Device, doppelt enthalten ist. Die Tech Upgrades haben überhaupt allesamt etwas mit der Tarnvorrichtung zu tun haben.

Das Romulan Cloaking Device kostet gerade mal zwei Punkte, wenn man es auf einem Romulanerschiff spielt. Ansonsten werden neben dem Faction Penalty noch weitere zwei Strafpunkte fällig. Die Karte ist limitiert. Rüstet man sie aus, darf man dem eigenen Action Bar die Tarn-Aktion hinzufügen. Führt ein so ausgerüstetes Schiff die Sensor-Echo Aktion durch, darf es dafür die Schablonen für die 1er oder 2er Schwenkmanöver einsetzen.
Achtung: Die Karte erlaubt nicht die Durchführung einer Sensor-Echo Aktion. Die Fähigkeit zur Durchführung dieser Aktion muss irgendwo anders herkommen. Ist die Karte auf einem romulanischen Schiff ausgerüstet, darf dieses die Sensor-Echo Aktion als freie Aktion durchführen.
Für gerade mal zwei Punkte ist die Karte für romulansiche Schiffe ein kostengünstiger Weg, an eine freie Tarn-Aktion jede Runde zu kommen. Das alleine ist schon fantastisch. Aktions-Ökonomie ist einer der Kerne des Spiels. Und die Romulaner hatten noch nie die beste Aktions-Ökonomie für sich beanspruchen können. Da hilft dieses Upgrade doch schon ein bisschen weiter. Für andere Fraktionen ist die Karte direkt drei Punkte (Faction Penalty „+1“, Strafpunkte der Karte „+2“) teurer und landet bei knackigen fünf Punkten. Das kann umgangen werden, wenn man auf T’Rul zurückgreift. Ansonsten liefert die Tarnvorrichtung zwar die Tarn-Aktion in den Aktion Bar des ausrüstenden Schiffes, aber die Fähigkeit, aus der Tarnung heraus die Lage zu verändern, einer der Vorzüge eines getarnten Schiffes, fällt hier flach. Ich finde das sehr thematisch. Man will nicht jedes Schiff jeder Fraktion getarnt auf dem Tisch haben. Aber etwas enttäuschend ist es natürlich schon. Aber im Zusammenspiel mit T’Rul gibt es – zumindest für die Föderation – eine thematische Möglichkeit an eine Tarnvorrichtung zu kommen.

Advanced Cloaking ist im Grunde die Schiffsfähgigkeit der hier enthaltenen Scimitar als Upgrade Karte für vier Punkte. Man darf beim Angriff (WHEN ATTACKING) das eigene getarnte Schiff mit einem APT versehen, um zu verhindern, dass der Tarn-Marker auf die rote Seite gedreht werden muss nach dem Feuern. Das geht aber nur, wenn nicht schon ein APT vorhanden ist.

Improved Cloaking ist limitiert und nur auf der Reman Warbird Klasse spielbar. Die Karte kostet drei Punkte und enthält wieder diese – wie ich finde seltsam anmutende Formulierung – „WHENEVER THIS SHIP WOULD PERFORM THE CLOAK ACTION:) – dieses „would perform“ geht mir nicht glatt runter im Denkprozess, aber sei es drum. Es ist recht klar, was die Karte machen soll: Die Karte besagt, dass man, anders als in den Grundregeln, nicht alle Schilde auf die deaktiviert Seite drehen muss, wenn sich das Schiff tarnt, sondern eben nur einen aktives Schild Marker. Das erhöht natürlich den Schutz der Scimitar um ein vielfaches, wenn auch noch Teile der starken Schilde erhalten bleiben unter der Tarnung. Andererseits ist es auch ein zweischneidiges Schwert. Denn deaktivierte Schilde kann man nicht verlieren. Aktive dagegen schon. Und zum Tarnen braucht auch die Scimitar mindestens ein existierenden Schildpunkt, den es ausschalten kann. Sonst tarnt sich auch ein Reman Warbird nicht mehr. Das Upgrade ist mit Vorsicht zu genießen.

Waffen Upgrades
Fünf Waffen-Upgrade Karten sind im Set enthalten. Für vier Schiffe…

Eine Neufassung des Thalaron Weapon aus Star Trek Nemesis ist mit am Start. Mit fünf Punkten ist die Karte deutlich günstiger geworden. Der Angriff mit der Thalaron Waffe lässt einen mit sechs Angriffswürfel auf Reichweite 1-3 einmalig (discard) attackieren. Die Karte ist einzigartig (unique) und darf nur im vorderen (also Primärfeuerwinkel) eingesetzt erden und das auch nur von einem Schiff der Reman Warbird Klasse.
Der Gegner einer Thalaron Waffe muss entweder seinen Captain, Admiral, Botschafter oder ein Crew Upgrade ablegen (discard). Das ist thematisch, löst die Waffe ja biologisches Material auf. Egal ob an Bord eines Raumschiffes oder in den Senats-Hallen des Romulanischen Capitols (vgl. Star Trek Nemesis). Dann würfelt man den Angriff mit sechs Würfeln aus und verursacht normal Schaden. Man hat aber die Option, wenn man einen kritischen Treffer gelandet und durchbebracht hat, den Gegner abermals zu zwingen, im Austausch gegen das kritische Treffer Ergebnis, einen Captain, Admiral, Botschafter oder eine Crew Karte abzulegen. Im zweiten Fall darf der Angreifer die Karte bestimmen, die abgelegt (discard) werden muss. Das geht aus der Formulierung „to discard“ hervor. Beim ergebnisunabhängigen Ablegen zu Beginn des Angriffs steht „Opponent must discard“, d.h. lese ich so, dass der Angegriffene selbst entscheiden darf.
Im Gegensatz dazu formuliert der zweite Teil der Karte „cancel one critical hit to discard…“.
Hier legt die andere Formulierung nahe, dass das Heft des Handelns nunmehr beim Aggressor liegt.
Eine bösartige Waffe, die am Spielbrett sicherlich auch für Unmut sorgen kann. Aber das konnte die alte Thalaron Waffe mit ihrem 10 Würfel schweren Angriff und der absolut tödlichen Wirkung
auf Lebewesen an Bord des Schiffes. Die hier vorgelegte Version ist nur halb so teuer, büßt aber auch vier von zehn Angriffswürfeln ein. Dafür wird die Reichweite von 2-3 auf 1-3 gepusht. Die Scimitar ist ein Monster, gegen das zu spielen sicherlich wenig Spaß macht.

Flanking Attack (FA) ist eine Sekundär-Waffe, die versucht den Angriff der beiden Schiffe der Valdore Klasse auf die Scimitar im Bassen Rift abzubilden, mit der sie der USS Enteprise-E zu Hilfe kamen. Dies gelingt auch ganz ordentlich. Die Karte ist nur von romulanischen Schiffen spielbar. Der Angriffswert entspricht grundsätzlich dem Wert der Primärbewaffnung des ausrüstenden Schiffes. Es sei denn, dieses Schiff ist eine Valdore Klasse. Dann kommen nochmal zwei Angriffswürfel extra dazu. Eine Valdore greift also mit Flanking Attack mit genauso vielen Würfeln an, wie die Scimitar mit einer Thalaron Waffe. Wird die Attacke ausgelöst, kommen drei Time Token auf die Karte. Um dem Titel Rechnung zu tragen, werden die Verteidigungswürfel des Verteidigers um zwei reduziert, wenn das angegriffene Schiff den Eingreifer nicht im eigenen Primärfeuerwinkel hat. Schöne Karte. Und mit drei Punkten auf jeden afll ein Kandidat für jede Valdore Klasse.

Disruptor Pulse kostet drei Punkte, wenn er auf einem Romulaner-Schiff eingesetzt wird. Auf anderen Schiffen kommen extra drei Strafpunkte dazu. Dafür ist die Karte nicht limitiert. Greift man mit einem Disruptor Pulse an, wandern zwei Time Token auf die Karte. Dann wird in der Angriffsphase (DECLARE TARGET STEP) jedes Schiff was in Reichweite 1-2 und im Primärfeuerwinkel steht, anvisiert und separat angegriffen. Mit drei Würfeln. Jedes für sich. Der Angriff ist nicht stark, aber man kann halt viele Schiffe auf einmal angehen. Und gegen leichte Kreuzer können auch drei Würfel schon unangenehm werden…

Die beiden Exemplare von Aft Disruptor Emitters runden das Waffenkontingent des Sets ab.

Jede dieser limitierten Karten kostet zwei Punkte auf einem Romulansichen Schiff. Für die Ausrüstung auf einem Schiff einer anderen Fraktion kommen neben dem Faction Penalty nochmal zwei Strafpunkte dazu. Damit kosten die Teile dann stolze fünf Punkte.
Die Wirkung ist nett, aber auch nicht berauschend. Das Schiff erhlt die Fähigkeit eines drei Würfel starken Angriffs auf Reichweite 1-3 gegen Schiffe, die nicht im Primärfeuerwinkel stehen. Im Grunde kann man also der D’Deridex Klasse für zwei Punkte ein 360° Schußfeld kaufen. Da man immernoch zu wenige Angriffswürfel wirft, ist die Frage, ob man das wirklich will. Eine Lösung für die schwache Primärbewaffnung der D’Deridex Klasse Warbirds ist diese Karte sicher nicht, aber immerhin macht es die Warbirds etwas stärker.

Anmerkung: Und leider gibt es auch keine solche Karte in diesem Set. Das ist eine echte Enttäuschung. Bleiben doch so die wichtigsten und häufigsten Schiffe der Romulaner-Flotte weiter auf der Strecke… Sehr schade. Ich hätte es mir schon gefallen lassen, wnn die Additional Weapons Array Upgrades aus dem ersten Romualner Faction Pack hier nochmal mitneinem, vielleicht sogar zwei Exameplaren aufgetaucht wären. Aber in einem Set, was von Neufassungen und Reprints nur so strotzt, diese Karten nicht zu bringen, verstehe ich nicht. Garnicht. Fail, WizKids. Und zwar zweiter Fail in Folge an dieser Stelle…

Um den Schmerz zu lindern empfehle ich den medizinischen Einsatz von Romulan Ale.

Wie gut, dass wenigstens dieses Getränk nur Einzug hält, in Form eines neuen und sehr kostengünstigen ?-Upgrades. Für gerademal einen Punkt dürfen Romulaner ihr Nationalgetränk – ohne dass es eines Slots bedarf – ausrüsten. In der Planungsphase darf man dann alle Disabled Token auf dem Captain und Crew Mitgliedern des eigenen Schiffes gegen zwei Time Token austauschen. Das ist Aktions-Ökonomie. Nach zwei Runden stehen einem dann alle Karten wieder zur Verfügung, während man sonst jede einzelne Karte via Aktion freischalten müsste. In der Aktivierungsphase kann man deri Time Token aufs Romulan Ale packen um einen weiteren der seltenen Continuous Effects zu bekommen: Da alle Schiffe eine blaue Crew haben, müssen bei Angriffen immer ein Treffer in ein Leerseiten Symbol gedreht werden.
Das Upgrade ist lustig, aber wie wir wissen, ist ja Romulan Ale – zumindest für die meiste Zeit – in anderen Fraktionen verboten. Und illegales Zeugs ist teuer. Daher kostet Romulan Ale auf nicht-romulanischnen Schiffen gleich drei Strafpunkte extra, neben dem Faction Penalty. Ob sich der Spaß dann noch lohnt, wage ich zu bezweifeln. Aber die Karte ist wenigstens witzig. Und fast hätte ich über meinem Glas Romulan ale meinen Frust über die fehlenden Additional Weapons Array / oder Äquivalent-Karte(n) vergessen.. Aber eben nur fast…denn, auch blauer Alkohol, ist keine Lösung.

Botschafter:

Der einzigartige (unique) Ambassador „It’s a Faaaaaake!“ Vreenak kann für drei Punkte verpflichtet werden.

Nehmen die Parteien die Verhandlungen an, darf jeder Spieler auf dem gegnerischen Schiff ein Upgrade nach Wahl entsorgen. Werden die Verhandlungen abgelehnt erhalten ALLE romulanischen Schiffe (auch solche in der Flotte des Gegners!) einen zusätzlichen Angriffswürfel bei Angriffen mit der Primärbewaffnung UND romulanischen Sekundärwaffen. Das kann man nutzen, um die Bewaffnung von D’Deridex Warbirds zu pushen. Aber da muss dann halt auch der Gegner mitspielen… Ich mag Vreenak.

Kimara Cretak kostet auch drei Punkte. Akzeptiert man ihre Verhandlungen, dürfen beide so verbundenen Schiffe, wenn sie in Reichweite 1 zu einem Hindernis stehen, die neue freie Aktion ausführen, die es erlaubt, einen Hüllen- oder Schildpunkt zu reparieren. Nett. Lehnt man die Verhandlungen jedoch ab, gibt es wieder – wie eben schon bei Vreenak beschrieben, einen Benefit für alle Romulaner auf dem Tisch (egal, ob „gut“ oder „böse“, also ob eigene Flotte oder die des Gegners).
Stehen Romulanerschiffe in der Endphase in Reichweite 1 zu einem Hindernis, darf man einen Time Token von jedem Waffensystem entfernen. Damit beschleunigt man die Wiederverfügbarkeit von Waffensystemen. Aber Vreenak ist trotzdem cooler. Und seine Fähigekeiten stärker.

Missionen:


Anders als beim quasi parallel erschienenen Ships of the Line Faction Pack der Föderation findet sich hier (leider) keiner Mini-Kampagne. Dem Set liegen die für Faction Packs üblichen zwei Missionen auf Spielkarten bei: The Human from Remus und Crossing the Rubicon. Wie die Namen schon nahelegen haben wir hier keine Tal Shiar Missionen. Der Mensch von Remus ist natürlich Preator Shinzon, hier allerdings in seiner Rolle als Captain des Romulan Warbird Twilight’s Wrath. Die Schlacht gegen Truppen des Dominions findet über einem Planeten statt, der – ohne das dies die Kontrahenten wissen – Heimat einer geheimen Tal Shiar Basis ist. Die Basis ist deshalb so außergewöhnlich, da der Tal Shiar hier an einem verbotenen Thalaron Generator herumforscht…
Anmerkung: Siehe da, die Designer haben es hinbekommen, den Tal Shiar in die Entwicklungsgeschichte der Scimitar mit einzubeziehen und die ganze Geschichte mit (damals noch Captain) Shinzon zu verbinden.

Die Mission liest sich spielbar, bedarf aber noch weiterer Schiffe (insbesondere für die feindliche Flotte), um sie umsetzen zu können.

Die zweite Mission – Crossing the Rubicon – stellt einmal mehr die Schlacht gegen die Scimitar im Bassen Rift dar.
Diesesmal wird festgelegt, dass wir maximal drei Schiffe (eines davon muss die Valdore sein unter Commander Donatra) gegen die Scimitar unter „Imperator Shinzon“ fliegen lassen müssen.
Anmerkung I: „Imperator Shinzon“ stösst mir sauer auf. Das ist meiner Meinung nach ein Nomenklaturfehler. Aber die Bezeichnung wird konsequent durchgezogen, auf der auch ansonsten von Tippfehlern durchsetzten Missions-Karte. Anmerkung II: Soterus dabei und vielleicht die Enterprise-E? Dannw ird es aber mit den Punktebeschränkungen eng… Crossing the Rubicon setzt im Grunde eine Enterprise-E voraus und eine zweite Valdore Klasse, sei es aus dem ersten Faction Pack, einer Einzelblister Erweiterung oder einem Doppelkauf dieses neuen Faction Packs.

Fazit:

Das Warten hat sich gelohnt. Auch die Romulan bekommen einen zweiten Faction Pack. Was sehr gut ist, weil der Romulan Faction Pack aus der ersten FP-Welle absolut vergriffen ist. Er enthält Neufassungen von alten Bekannten und einiges an nagelneuem Spielmaterial.
Nach der Durchsicht des in Secrets of the Tal Shiar enthaltenen Spielmaterials, komme ich zu dem Schluss, dass es das Geheimnis des Tal Shiars sein muss, warum diese Box nach ihm benannt worden ist. Es finden sich zwar durchaus Anleihen oder direkte Bezüge, aber ein Großteil des Inhalts sind entweder (wiedererkennbare) Reprints (also keine 1:1 Neuauflagen) alter Schiffe aus dem Film Star Trek Nemesis oder eben ein Tal Shiar Warbird aus den Romanen und ein an den Haaren herbeigezogener, mit Tippfehler versehener romulanischer Aufklärer. Dennoch ist das Set Gold wert. Ermöglicht es doch Neueinsteigern und alten Hasen gleichermaßen für angemessenes Geld an einen Reman Warbird Scimitar zu kommen. Dieser ist – zusammen mit der Valdore – im Grunde das Kernstück einer jeden Romulanischen Flotte, die etwas auf sich hält. Dem Set liegen einige Neufassung von bereits bekannten Karten vor, wobei einige dieser Neufassung sehr nah am Original liegen. Das gefällt mir. Es fehlen zwar die alten romulanertypische Karten wie etwa die Cloaked Mines oder der Interphase Generator. Aber die ganz neuen Teile des Sets sind auch interessant und machen den Kauf lohnend.

Ich würde Neu- oder Wiedereinsteigern ins Spiel die den ersten Romulan Faction Pack verpasst haben, sogar fast zu einem Doppelkauf raten, damit man genug Modelle hat, um auch beispielsweise die thematische Film-Flotte aus Suran und Valdore spielen zu können. Einen doppelten Reman Warbird halte ich zwar thematisch für falsch, aber als starke Romulaner-Flotte machen zwei dieser Raubtiere in einer Liste schon schwer was her.

Einige der neuen Karten ermöglichen den D’Deridex Klasse Warbirds nun auch außerhalb des Feuerwinkels anzugreifen. Zwar auch nur mit drei Angriffswürfeln, aber immerhin. Das Set tut der Fraktion gut, insbesondere, da die zentralen Schiffe (Valdore, Scimitar, Romulan Faction Pack I) kaum oder garnicht mehr verfügbar sind – oder zumindest nicht zu humanen Preisen.

Die Box eignet sich aber auch für Spieler, die alle Sets aus der Vergangenheit schon ihr Eigenen nennen. Die Punktekosten der neugefassten Karten sind deutlich günstiger, was einem natürlich eine größere Flexibilität beim Flottenbau einräumt. Außerdem gibt es endlich die Möglichkeit, an „getarnte“ Modelle der Schiffe zu kommen. Da haben auch einige Spieler seit Jahren nach gerufen.



Anmerkung: Wir erinnern uns (vielleicht…), dass es eine stark limitierte Promo-Reihe „Cloaked Ships“ gab, die nur auf Events wie der SPIEL oder der GenCon zu bekommen waren. Diese Schiffe kamen, ähnlich wie diese hier jetzt, in dunklem Plastik, durchscheinend und mit weißen Punkten die Sterne darstellen sollen. Viele Spieler sind damals leer ausgegangen und ein vollständiger 12teiliger Cloaked Ships Promo-Pack erzielte (ohne das Pappe beigelegt gewesen wäre) Preise wie ein GenKhan. Gut, das mag daran liegen, dass dem Set auch ein DS9-Promo-Card-Pac beigelegen hat, aber das ist eine andere Geschichte.

In jedem Fall ist es eine schöne Möglichkeit für Sammler auch heute noch an Schiffe in dieser Optik zu kommen.
Das Spiel verfügt eh über mehr als genug grüne D’Deridex Warbirds. Die Scimitar war in beiden Einzelblister Erweiterungen quasi garnicht angemalt, nur in Details, und die Valdore Klasse gab es in stabilem und transparenten Grün als Einzelblister und sogar in grün-metallic. Ich finde den Zug der WizKids gut, hier nachzulegen. Da freut sich das Sammlerherz.

Alles in allem ist vielleicht etwas zu wenig Tal Shiar im Set, als man wegen des Set Namens hätte erwarten dürfen, aber es ist viel, viel romulanischer Charakter (und sogar Romulan Ale) enthalten. Wer sich ernsthaft mit dem Wunsch trägt diese Fraktion zu spielen, darf hier beruhigt zuschlagen. Ob ein Spieler der ersten Stunde, der alles schon hat, was die Fraktion zu bietenhatte bisher, hier unbedingt wegen des neuen Tal Shiar Warbirds und des „Tal Shair“ Scout Ships zuschlagen muss, liegt natürlich im Auge des Betrachters. Ich sage aber zu einer Box zumindest ja, eben wegen dieser neuen Spielsachen und der Preis- und Kartenanpassungen einiger bekannter Karten und der neuen Modelle im Tarnmodus. Ein schönes Set. Vielleicht nicht ganz so innovativ und in sich stimmig wie die Ships of the Line, aber trotzdem absolut spannend.
Das Warten hat sich in der Tat gelohnt.

Jolan Tru und viel Spaß beim Weiterspielen!