Star Trek Attack Wing (STAW) – Welle 5 Besprechung

Jetzt ist sie da, die Welle 5 für Star Trek Attack Wing (STAW). Waren bisher immer (mindestens) vier neue Schiffe je Welle erschienen, so kommt nunmehr mit Welle 5 die Umstellung auf kleinere Wellen, die jeweils nur drei Schiffe umfassen, dafür aber schneller erscheinen.

Mit Welle 5 bekommen wir die erste, die kein neues Föderationsschiff mitbringt.

Dafür werden aber gleich zwei Fraktionen, die Vulkanier und die Bajoraner neu eingeführt.

Und wir sehen mit dem dritten Schiff, dem Borg Tactical Cube 138, das erste Schiff bei STAW auf einer großen Basis, wie man es beispielsweise schon vom Rasenden Falken her aus X-Wing kennt. Allerdings ohne die weiterführenden Regelergänzungen.

Borg Tactical Cube 138:

Beginnen wir mit der Fortsetzung des Siegeszuges der Borg.

Der Tactical Cube ist ein großes Modell, kommt aber in der gleichen Packung wie die bisherigen STAW Schiffe, dafür mit einem erhöhten Kaufpreis in den Handel.

Das Schiff füllt die Blase in der die Schiffe sich in der Packung befinden, anders als etwa der Bajoran Interceptor, nahezu komplett aus.

Zu dieser Massivität passen die Spielwerte des Tactical Cubes 138 von 6/0/9/8 (Angriff/Wendigkeit/Hülle/ Schilde) bzw. einem Schildpunkt weniger bei der generischen Version des Würfels.

Auch der Kubus nutzt die mit der Spähre eingeführte Spin-Bewegung und verfügt auch über die Regenerate Aktion. Die Sonderfähigkeit des benannten Kubus (138) vergünstigt für diesen die Anschaffung des bereits aus der Sphären-Erweiterung bekannten Ablative Hull Armors. Nichts weltbewegendes, aber doch nett, weil so mehr Punkte für andere Gemeinheiten bleiben. Und natürlich hat auch der Tactical Cube wie schon die Sphäre vor ihm ein 360° Schußfeld.

Der Tactical Cube wirkt schon sehr imposant auf dem Spielfeld.

Die Bemalung ist zwar recht langweilig, aber doch stimmig (grau in grau/schwarz eben).

Allerdings haben einige findige Spieler dem Schiff den Boden abgenommen, es bemalt (grüne und sogar gelbe Farbe habe ich gesehen) und von innen mit einer LED versehen, so dass das Schiff zum Glühen gebracht werden kann und damit dem Vorbild auf den TV-Bildschirmen sehr nahe kommt. Dieses Kunststück wurde auch schon bei den Sphären ausprobiert, aber ich finde beim dicken Kubus wirkt das Ganze noch ein Stück weit beeindruckender.

Dachte man, dass mit dem Erscheinen der Borg Sphäre in Welle 4 schon übermachtiges Spielmaterial an den Start gekommen, so legt der Würfel – nicht nur was die Spielwerte angeht – sondern auch bei der Kartenausstattung nochmal richtig nach und übertrifft alles, was bisher dagewesen ist.

Nicht nur kommt mit der Borg Queen ein Skill-8 Captain für die Borg an den Start (der natürlich auch über acht Dronen Marker verfügt), auch die Upgrade Karten und das Schiff selbst sind sehr thematisch umgesetzt und mächtig.

Bisher war es den Borg – zumindest im fraktionspuren Spiel – nicht möglich einen Captain an den Start zu bringen, der einen höheren Skill als 4 (Tactical Drone) hatte. Das führte dazu, dass die meisten Fraktionen Schiffe mit höherwertigen Captains ausstatten und damit vor den Borg feuern konnten. Ein Vorteil, der es erlaubte, die eine Schwäche der Borg, die fehlenden Verteidigungswürfel, auszunutzen, noch ehe man die eigenen Schiffe einbüßte. Mit der Königin sind diese Zeiten – nunmehr auch im fraktionspuren Spiel – Geschichte.

Ein Skill 8 Captain alleine wäre schon schlimm genug, doch erlaubt es die Sonderfähigkeit der Königin, selbst bei der Zerstörung des von ihr befehligten Schiffes, sich auf ein verbleibendes Borg Schiff zu transferieren und dort, wieder mit den vollen acht Borg Dronen ausgestattet, das Kommando zu übernehmen.

Eine echte Kampfansage an all die von Jean-Luc Picard und Gul Dukat kommandierten Flotten, die, wie ich finde, zumindest thematisch absolut stimmig ist.

Das Upgrade Arsenal umfasst, neben einigen bereits bei der Sphäre enthaltenen Karten, wie dem Borg Ablative Hull Armor, den Borg Tractor- und Cutting Beams, mit Full Assault und der Borg Missile zumindest zwei Karten, die quasi auf allen Kuben zur Standardausstattung werden dürften.

Full Assault nimmt einen Sekundärwaffen-Slot ein und erlaubt es, mit sechs Würfeln anzugreifen und das Feuer dabei auf bis zu drei Gegner zu splitten.

Da der Cube selber mit sechs natürlichen Angriffswürfeln daher kommt, wirkt das im ersten Moment noch nicht so mächtig, aber der Zusatz, dass der Full Assault von einem Cube aus drei zusätzliche Angriffswürfel erhält, ändert dies schon.

Die Borg Missile erlaubt es, einem Schiff die Schilde zu senken und ihm gleichzeitig noch Auxiliary Power Tokens (APT) zu verpassen.

Damit wird das Schiff geschwächt und gehandicapt, so dass die Borg mit weiteren Schiffen oder zu einem späteren Zeitpunkt leichter ihr Arsenal zum Einsatz bringen können.

Das Tech-Upgarde Borg Alcove erlaubt im Austausch gegen die Schiffsaktion, das stückchenweise auffüllen des Borg Dronen Arsenals eines Borg Captains.

Eine nette Spielerei, die aber auf Grund ihrer Aktions-Kosten, kaum eingesetzt werden dürfte. Zu vielfältig sind die mächtigeren Spielereien, die den Borg zur Verfügung stehen.

Das Tech-Upgrade Self Destruct Sequence, ermöglicht für 5 Punkte ziemlich genau das, was man sich darunter vorstellt, nämlich mit der Zerstörung des eigenen Schiffes, Schaden bei anderen Schiffen anzurichten. Dieses Upgrade erscheint mir eher für thematisches (Missions-)Spiel sinnvoll, denn für den Einsatz in einer 100-Punkte-(Turnier-)Liste.

Spannender erscheint da das (einzigartige) Elite Captain Talent Assimilated Access Codes, dass es der Borgkönigin erlaubt, durch den Einsatz von Dronen bis zu drei Schildpunkte eines fremden Schiffes auszuschalten bzw. einen Cloak-Token auf die rote Seite zu drehen.

Anmerkung: Bisher ist die Borgkönigin der einzige Borg Captain mit einem Elite-Talent Slot. Eine persönliche Koppelung der Karte an diese besteht hingegen nicht.

Das einzigartige Crew-Upgrade Four of Twelve, mit dessen Aktion und unter Einsatz einer Drone, man einen Token eines feindlichen Schiffes entfernen kann, rundet das Kartenkontigent gekonnt ab.

Die Mission Deliver the Nanovirus basiert auf der Voyager-Folge Unimatrix Zero (wie könnte es auch anders sein) und ist zwar als zwei-Spieler-Mission niedergeschrieben, sollte sich aber auch als drei-Personen Spiel spielen lassen. Einige schöne Marker liegen dem Set bei, die zu diesem Szenario passen.

Der bajoranische Interceptor 5:

Das krasse Gegenteil zum Tactical Cube ist das erste bajoranische Schiff.

Na gut, der Interceptor 5 ist nicht wirklich das allererste Star Trek Attack Wing Schiff der Bajoraner Fraktion. Denn bereits im OP Kit 6 des Dominion War Story Arcs gab es als Preisschiff, das bajoranische Scout Schiff Akorem zu gewinnen. Aber der Interceptor ist das erste Schiff der Fraktion, welches es im Handel regulär zu kaufen gibt.

Wie der Titel nahelegt, handelt es sich bei ihm um ein kleines, wendiges Schiffchen.

Dies bilden die schwachen Spielwerten von 2/3/3/0 ab. Sowohl die benannte, als auch die generische Version des Schiffes, verfügen über keine Schilde, einen recht beschränkten 90° frontalen Feuerwinkel und kosten beide 16 Flottenpunkte.

Der Interceptor 5 hat eine zu seiner Funktion als atmosphärentauglicher Abfangjäger passenden Fähigkeit, die es ihm erlaubt, sich ungehindert über und sogar auf dem Planeten-Marker zu bewegen, dann weiterhin Aktionen und Angriffe durchführen zu können und vom Verteidigungsbonus zu profitieren, den der Planet gewährt.

Sehr schöne Umsetzung, die auch gut mit weiteren Karten des Packs harmoniert.

Das Schiff ist extrem wendig (es teilt sich ein Manöverrad mit dem Federation Attack Fighter), ist aber sehr langsam (nur 3-Gradeaus).

Dies kann aber durch ein nettes Tech-Upgrade Warp Refit, etwas verbessert werden. Überhaupt kommt auch dieses Set sehr thematisch daher. Mir gefällt das ja sehr gut. Auch wenn das nicht alles immer zur Ausgewogenheit der Fraktionen untereinander führt, bildet es das Setting gut ab. Das überzeugt mich – der ich nach wie vor der Turnierszene fern bin – sehr und ich finde es auf lange Sicht gesehen für das Spiel besser, wenn es sich mehr am Universum orientiert, als darauf abzustellen, dass das Spiel absolut turniertauglich ist.

Eine weitere lohende Upgrade-Karte ist die Sekundärwaffe Phaser Strike, die es einem Spieler erlaubt, mit drei Angriffswürfeln so anzugreifen, als habe er einen Captain Skill von 10! Dabei gilt der Angriff als Primärwaffenangriff und kann somit auch in den Genuss von Bonuswürfeln kommen!

Diese ist, ebenso wie die beiden vorgenannten Karten, nicht einzigartig und könnte damit dazu führen, dass man sich, trotz der Schwäche des Schiffes und der geringen Größe des Modells, mit dem Gedanken tragen könnte, mehr als einen bojaranischen Interceptor zu kaufen.

Ein Skill-7 Captain (Hazar), der über einen Elite Talent Slot verfügt sowie ein Skill-3 Captain (Lenaris Holem), die beide interssante Fähigkeiten haben und zwei Crew Karten (Neela und Anara) runden die gelungene Ausstattung ab.

Natürlich gibt es auch ein zu Hazar passendes Elite Talent – Militia -, mit dem gezielt bajoranische Schiffe, insbesondere ein mal ihr Angriff, verstärkt werden.

Diese Captains-, Crew- und Elite-Upgrade-Karten sind natürlich alle einzigartig, so dass man hinsichtlich dieser Karten bei einem Mehrfachkauf der Erweiterung nicht profitiert.

Als Schmankerl enthält der Pack neben den normalen Karten und Tokens auch noch die Manöverschablone für das sog. Full-About-Manöver, also genau die Schablone, die zwischenzeitlich nur über die „Skilled Helmsman Ressource“ aus dem The Tholian Web Episode Kit gab und die es einem Schiff erlaubt, eine 180°-Kurve zu fliegen.

Allerdings wird das Full-About-Manöver, trotz gleichen Namens, anders abgewickelt als das aus dem Tholian Kit und ist an die bei Interceptor enthaltene, nicht einzigartige, Tech-Upgrade Karte Maneuverability gekoppelt.

Die Bemalung des (passenderweise) sehr kleinen Raumschiffes ist durchaus gelungen und ziemlich bunt.

Sie ist sehr detailliert und sauber ausgeführt worden, zumindest bei meinem vorliegenden Modell.

Die Mission Blockade stellt die Ereignisse der DS9 Folge Shadows and Symbols (dt. Schatten und Symbole) nach, in der Kira mit einer kleinen Flotte bajoranischer Schiffe, einer Flotte romulanischer Warbirds erfolgreich die Stirn bietet, um die Installation von romulanischen Waffen auf einem bajoranischen Mond zu verhindern. Und das obgleich die Bajoraner und Romulaner zu diesem Zeitpunkt gegen das Dominion verbündet waren.

Da kein Schiff der bajoranischen Verteidigungsflotte in dieser Mission einen Hüllenwert von größer drei haben darf, braucht man mindestens drei Interceptoren und/oder Scoutschiffe (wie die Akorem) um das Szenario nach den Regeln spielen zu können. Dann liest es sich aber extrem vielversprechend.

Auch drei D’Deridex – Klasse Warbirds sollten es im Optimalfall sei.

Blockade ist also eher eine Mission für den anspruchsvollen Sammler

Der vulkanischer Kreuzer der D’Kyr:

Mein persönlicher Favorit der Welle 5 ist aber das erste Schiff der neuen Fraktion der Vulkanier, die D’Kyr.

Die D’Kyr ist ein Schiff der gleichnamigen Klasse, welches aus der Enterprise-Ära stammt.

Mit Soval (Captain) und T’Pol (Crew-Upgrade) treten dann auch die beiden ersten Figuren aus der Serie in Erscheinung, die dort prominente Rollen hatten. Das Modell des Schiffes ist – für mein Dafürhalten – einfach total hübsch geworden. Es mögen Details nicht korrekt modelliert sein – ich meine sowas aufgeschnappt zu haben im Netz – aber das Schiff sieht für einen „normalen“ Betrachter einfach nur toll aus.

Die Bemalung ist nicht sehr farbenfroh (braun das Schiff, Details zumeist in schwarz) und wirkt leicht feucht. Was genau der „Wet-Look“ bei dem Schiff soll, ist mir nicht ganz klar. Aber auch wenn die Farbgebung nicht absolut überzeugend ist, so ist die Ausarbeitung sehr sauber und durchweg gelungen. Bis in den Warpantriebs-Ring wurden Details bemalt.

Im Netz habe ich eine geairbrushte Ausarbeitung des Schiffes gesehen, die einem den Boden unter den Füßen wegzieht. Das Modell hat also in jedem Falle Potential zu glänzen.

Die D’Kyr verügt über einen großzügigen Feuerbereich. Ein frontales Schußfeld von stolzen 180° Grad wird unterstützt von einem rückwärtigen 90°-Feuerwinkel.

Was auffällt ist, dass das Schiff Spielwerte (3/1/5/4) und ein Manöverrad hat, mit denen es sich in der Nähe der U.S.S. Excelsior bewegt, also einem Schiff, was über ein Jahrhundert später und dann noch als neues Flagschiff der Flotte, Einzug in das Star Trek Universum gehalten hat.

Hier zeigt das Flight-Path-System dann doch seine Limitierungen.

Und das führte zu Kritik. Ich möchte hier aber für die Designer eine Lanze brechen.

Bei der Vielzahl der Schiffe und der im Star Trek Universum vorhandenen Zeitschienen, bietet das Flight-Path-System mit lediglich vier Primärspielwerten (Primärwaffenwert, Beweglichkeit, Hülle und Schilden) einfach zu wenig Spielräume um alles passend zu einander abzubilden, was die Vorlage zu bieten hat. Da können dann auch die unterschiedlichen Fertigkeiten und Manöverräder nur wenig Abhilfe schaffen.

Ein Ansatz kann hier sein, dass man auf Dauer genug Schiffe erhält, um in den einzelnen Zeitschienen (ENT, TOS/TMP, TNG/DS9/VOY) pur spielen zu können. Wie lohnend das dann aber ist, liegt natürlich im Auge eines jeden Betrachters.

Allerdings handelt es sich ja sowohl bei X-Wing als auch bei STAW um Miniaturen-Spiele, und zwar relativ unkomplizierte Vertreter dieser Gattung. Das finde ich äußerst angenehm. Ich bin daher geneigt, dem System kleinere Ungenauigkeiten in der Abbildung, soweit sie wie hier zur besseren Spielbarkeit des Spiels führen, auch einfach mal zu verzeihen.

Was da ärgerlicher ist, sind die Fehler im Qualitätsmanagement.

So handelt es sich bei Soval um einen Skill-7 Captain (mit guter Fähigkeit und Elite Talent Slot!). Zumindest laut seiner Spielkarte.

Denn die dem Pack beiliegenden Papp-Marker, die man in die Schiffsbasen einstecken soll, zeichnen Soval entgegen seiner Captains-Karte lediglich als Skill-6 Captain aus.

Nach einigem Geschreibe in den einschlägigen Internetforen wurde das Thema schnell erledigt, mit dem Ergebnis: Soval ist – wie die Karte, und nur die ist maßgeblich, so der Designer, es ausführt – natürlich ein Skill-7 Captain.

Merke: Im Zweifel gilt immer die Karte. Papp-Token sind einfach nur Beiwerk.

Bleibt abzuwarten, ob dieser Fehler nur einen Teil der Charge betrifft und/oder wenigstens bei einem anderen Printlauf Berichtigung finden wird bzw. gefunden hat.

Trotzdem ist sowas einfach ärgerlich, weil es doch zeigt, wie schlampert mit den Druckvorlagen etc.pp. auf Verlagsseite umgegangen wird.

Der zweite Captain des Sets ist Tavek, dessen Captains-Skill 3 ist und der seinem Schiff ein zusätzliches Crew-Upgrade ermöglicht.

Das Elite-Talent Vulcan High Command erweitert die Ausrüstungsmöglichkeiten des Schiffes, dessen Captain das Talent gewählt hat, um zwei Slots.

Diese können entweder Crew- oder Tech-Upgrades sein. Hier darf der Spieler frei eine Kombination auswählen. Sollte das Talent allerdings im Spielverlauf verloren gehen, müssen sofort die überzähligen Karten abgelegt werden, die nicht durch die Schiffskarte abgedeckt sind.

Mit Muroc und T’Pol sind zwei lediglich Crew-Karten enthalten im Pack.

Während T’Pol – hier in einer rein vulkanischen Fraktionsversion – eine passive, defensive Fähigkeit liefert, die ebenfalls durch einen Scan-Token ausgelöst wird (vgl. Spock!), kostet es die Schiffsaktion, die Fähigkeit von Muroc auszulösen.

Diese erlaubt es, unter Umständen (Würfelwurf) Schilde anderer Schiffe zu senken bzw. einen Cloak-Token auf die rote Seite zu drehen!

Alle diese Karten sind einzigartig.

Mehrfach verwendbar sind hingegen die Tech-Upgrades Sensor Grid und Auxiliary Control Room, sowie die Sekundärwaffen Photonic Weapon und Aft Particle Beam.

Während das Sensor Grid ähnlich wie Captain Data von der Sutherland es ermöglicht, die Cloak-Token getarnter Schiffe auf die rote Seite zu drehen, ermöglicht es der ACR, einem Schiff einen Auxiliary Power Token abzulegen in dem man den ACR disabled. Für nicht fraktionsgebunden spielende Spieler drängt sich dieses Upgrade für jedes Schiff auf, das unter dem Kommando von Kathryn Janeway steht!

Der Aft Particle Beam ist eine der ersten (ich meine sogar, die allererste???) Waffen, die bei STAW exklusiv in den rückwärtigen Feuerbereich gerichtet ist.

Mit Kosten von nur einem Flottenpunkt, drei Angriffswürfeln und Reichweite 1-3 ist diese Karte ein echter Schnapper.

Die Photonic Weapon Karte ist nett, aber im Grunde recht unbedeutend und geht einerseits in Richtung von Plasma Torpedoes (Target Lock abhängig, Blank re-rolls, vier Würfel), andererseits wird die Karte nur disabled und nicht abgelegt und hat eine Reichweite von 2-3.

Die Mission Rendezvous wird mit einer Vielzahl von Token (unter anderem für Suliban Cell-Schiffe) unterstützt, wenngleich der Umfang der Voyager-Erweiterung nicht erreicht wird. Bei der Mission handelt es sich bereits um die zweite Solo-Mission des Spiels, die auf dem Papier einen sehr guten Eindruck macht.

Im Lieferumfang der Erweiterung befindet sich abschließend noch eine Regelkarte, die die Einfügung der Vulkanier in die bisherige Initiative-Reihenfolge usw. darlegt.

Die Materialqualität, die Spielbetreuung und der Ausblick auf die Zukunft:

Die Materialqualität ist soweit in Ordnung, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sich beim Auslösen der Pappmarker, sowie beim einklinken der „Captain Chits“, leichte Schwächen im Vergleich zu früheren Wellen zeigen.

Dafür sind die Gerüche der Schiffe, die ja noch bei Welle 4 teilweise unangnehm auffielen, nicht so ausgeprägt und auch die Kartenqualität hat sich zumindest wieder leicht gebessert, was den direkten Vergleich etwa mit den Karten der Voyager – Erweiterung anbelangt.

Die Bemalungen sind allesamt für STAW Verhältnisse ordentlich (Borg Cube), überraschend bunt (Interceptor) und detailliert aber im Wet-Look (D’Kyr) und im vertretbaren Rahmen.

Aufgrund seiner Größe kostet der Tactical Cube deutlich mehr als eine gewöhnliche Erweiterung, obgleich er in einer identischen Erweiterungs-Packung (abgesehen von der Voyager) in den Verkauf gelangt. Es werden hier Preise von ~ 25 € aufgerufen, was ziemlich genau der 1:1 Umsetzung des Dollarpreises entspricht.

Über den Wechsel an der Spitze von STAW hatten wir ja bereits berichtet und leider sind auch zwischenzeitlich einige der Befürchtungen wahr geworden. So wird der von Andrew Parks etablierte und „gepflegte“ FAQ Thread auf Boardgamegeek nicht mehr in der gleichen Art und Weise betreut wie zuvor. Überhaupt ist Chris Guild, zumindest bis zum Zeitpunkt dieser Besprechung, in der dortigen Gemeinschaft nicht annähernd so aktiv gewesen, wie es Park war. Eine von WizKids selbständig geführte und auf der Produktseite gehostete FAQ scheint weiterhin nicht wirklich im Gespräch zu sein. Bedauerlich.

Bleibt wie gewohnt an dieser Stelle der Ausblick auf die Welle 6 – die ebenfalls aus drei neuen Schiffen besteht und in den USA bereits dieser Tage erschienen ist. Etwas mysteriös mutet es an, dass man in nahezu allen gängigen Online Shops, zwar die Modelle der späteren Wellen (bis hin in den zweistelligen Bereich!) vorbestellen kann. Doch nirgends findet man die Möglichkeit, sich die drei Schiffe im Inland oder umliegenden (europäischen) Ausland zu bestellen.

Dabei umfasst die Welle nochmal interessante Schiffe: Die U.S.S. Enterprise in der Refit Version der ersten Kinofilme, bringt neue Versionen der bereits in der Tinyprise Erweiterung enthaltenen Crewkarten und eine neue Admirals-Spielmechanik.

Dafür verdichten sich aber die Gerüchte, dass es sich bei dem Modell möglicherweise um das bisher am schlechtesten verarbeitete der gesamten Reihe handeln könnte. Mehr dazu, wenn es mir hier vorliegt.

Auch auf die beiden anderen Schiffe, Lores sog. Soong Borg Schiff aus der TNG-Doppelfolge Descent und ein (letztes?) Schiff für das Dominion, den Battle Cruiser, lohnt es sich gespannt zu sein, doch ist mit der Refit-Version der klassischen Enterprise einfach eines der ikonischsten Schiffe des gesamten Franchise angekündigt, so dass sie – für mich zumindest – die beide anderen Schiffe zunächst in den Schatten stellt.

Mehr zur Welle 6, wenn mir die Schiffe – auf welchem Wege auch immer – in die Hände gefallen sind

Fazit:

Das waren die Eindrücke der drei Schiffe der STAW Welle 5, der ersten Welle, die kein Föderationsschiff umfasst, die nur aus drei Schiffen besteht und die komplett aus der Feder des bisherigen Co-Designers Chris Guild stammen.

Alles in Allem eine für mich erneut lohnende Welle, bei der es sogar Sinn machen könnte, das eine oder andere Schiff (Interceptor / Tactical Cube) mehrfach anzuschaffen. Da nur noch ein weiteres Vulkanierschiff angekündigt ist (abgesehen von einem Preisschiff des neuen drei Monate dauernden „The Collective“-Story Arc, könnte man sogar hier ein zweites Mal zuschlagen, falls man beabsichtigt, sich eine Vulkanierflotte aufzubauen.

Wer schon eine Sphäre aus Welle 4 sein Eigen nennt, kommt eigentlich – schon aus Fluff-Gründen – um den Borg Tactical Cube nicht herum.

Ich kann zuraten, sich jedes Schiff einmal in die Sammlung zu holen. Am ehesten weglassen könnte man wohl noch den Bajoraner, aber da bin ich persönlich vorbelastet, da mir das Design der D’Kyr zu sehr zusagt. Außerdem ist der Interceptor gleichzeitig auch das Schiff, dessen Doppelkauf sich noch am ehesten lohnen würde. Also wieder eine geschickte Verteilung der Schiffe auf die Welle. Ich freue mich darauf, die Missionen zu testen und die neuen Schiffe auf meine alten Schiffe los- bzw. sie an deren Seite in die Schlacht oder Szenarien ziehen zu lassen.

In diesem Sinne viel Spass mit dem ausprobieren von Welle 5. Weiterspielen!